Nahe des Schutzgebietes ”Parque Estadual Veredas do Peruaçu” ist ein seltener Bewohner des Cerrado gesichtet worden, der Waldhund (Speothos venaticus). Er gilt in etlichen Regionen bereits als bedroht. Experten gehen sogar davon aus, dass er in den nächsten hundert Jahren im Cerrado als ausgestorben gelten wird.
Der ”Parque Estadual Veredas do Peruaçu” liegt im Norden des brasilianischen Bundesstaates Minas Gerais. Dort ist es den Forschern erst vor wenigen Jahren gelungen, den Waldhund mit selbstauslösenden Kameras über ein Projekt des World Wildlife Funds (WWF) zu filmen, nachdem über sieben Jahre lang versucht worden ist, ihm auf die Spur zu kommen.
Jetzt ist er ebenso in einem 5.000 Hektar umfassenden privaten Schutzgebiet eines Bergbauunternehmens im Munizip Paracatu gesichtet worden. Das liegt im Nordosten Minas Gerais, in der Nähe des Parkes Veredas do Peruaçu. Der gilt als ökologisches Kleinod und besonders artenreich. Dennoch ist auch dort der nur 30 Zentimeter hohe und bis zu sieben Kilogramm schwere ”Cachorro-Vinagre“ eine Seltenheit.
Die erneute Sichtung eines Waldhundes schürt einmal mehr die Notwendigkeit einer umfassenden Aufklärungsarbeit. Bedroht wird sein Vorkommen nicht nur durch die fortschreitende Abholzung des Cerrados und die Bejagung. Zugesetzt wird ihm vielmehr ebenso durch Haustiere, wie durch den nachlässigen Umgang mit Hunden.
Besonders ausgewilderte Hunde werden in den Schutzgebieten zu Jägern von Wildtieren und Überträgern von Krankheiten. Viele Hundebesitzer halten es zudem nicht für notwendig, zu vermeiden, dass ihre Tiere nachts ausbüchsen. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Vor allem in ländlichen Bereichen werden Hunde nachts einfach ausgelassen, um vermeintlich Hof und Gut zu beschützen.
Mit einem speziellen Programm soll jedoch die Verbreitung des Cachorro-vinagres wieder gestärkt werden. In Deutschland ist es vor einigen Jahren gelungen, die Waldhunde in Gefangenschaft zu vermehren. Die Nachkommen sind auf zoologische Einrichtungen Brasiliens verteilt worden, um dort für weitere Nachkommen zu sorgen, die letztlich in Schutzgebieten wieder ausgewildert werden sollen.