In Curitiba ist ein besonderes Observatorium erstellt worden. Das fußt auf den jahrtausende alten Erkenntnissen der indigenen Völker Brasiliens und misst exakt den Verlauf der Sonne. Benutzt wurde es vom Volk der Guarani als Kalender, Uhr, Kompass und um den besten Zeitpunkt für die Jagd, die Ernte, das Fischen und auch für die Empfängnis von Kindern herauszufinden.
Auf den ersten Blick gleicht das Monument auf dem Campus Divina des int. Universitätszentrums Uninter einer großen Sonnenuhr. In der Mitte des in mehrere Segmente geteilten Kreises befindet sich ein Obelisk.
Dessen Schattenwurf zeigt ziemlich genau den Verlauf der Sonne durch die Jahreszeiten und ebenso die Himmelsrichtungen an.
Nachgebaut wurde das solare Observatorium anhand von archäologischen Funden im Süden Brasiliens, die den Völkern der Guaranis zugeschrieben werden. Ihr Alter wird auf bis zu 6.000 Jahre geschätzt und somit auf einen Zeitraum vor dem Bau der Pyramiden in Ägypten.
In der Religion der Tupi-Guaranis nimmt die Sonne als Regler des Lebens auf der Erde einen hohen Stellwert ein. Die religiösen Werte und das Wissen der indigenen Völker sind es auch, die mit der kleinen Sternwarte der Bevölkerung vermittelt werden sollen.
Mit dem Monument soll die Kultur der Ureinwohner Brasiliens gewürdigt werden. Zu verdanken ist das Observatorium im Zentrum Curitibas unter anderem dem Astronom Germano Afonso, der die Himmelskunde der indigenen Völker seit Jahren studiert.
Anziehen soll die Sternwarte vor dem Gebäude der Uninter nicht nur Erwachsene. Eingeladen sind auch Schüler, für die es kostenlose Führungen gibt. Immerhin sieht der brasilianische Lehrplan seit 2008 die Vermittlung der Kultur der indigenen Völker des Landes vor.
Mit dem Monument erhalten sie nun auf anschauliche und interessante Weise einen Einblick in die Welt der Indios.