Rio de Janeiro: Goldenes Löwenäffchen nach 100 Jahren erstmals gesichtet

Goldenes Löwenäffchen – Foto: anathel / Fotolia.com
Im Munizip Rio de Janeiro galt das Goldene Löwenäffchen seit über hundert Jahren als ausgestorben. Jetzt ist den Forschern jedoch erstmals ein Beweisfoto gelungen, das den kleinen Primaten in den Baumwipfeln der Estação Biológica Fiocruz Mata Atlântica zeigt. In der kommt er eigentlich gar nicht mehr vor.

Das Goldene Löwenäffchen (Leontopithecus rosalia) ist ausschließlich im Atlantischen Regenwald Brasiliens heimisch. Die ersten Europäer bekamen ihn im heutigen Bundesstaat Rio de Janeiro auch noch in freier Wildbahn zu sehen. Jagd und die Zerstörung seines Lebensraumes haben seinen Bestand allerdings stark dezimiert.

In den 60er Jahren soll es nur noch 200 von den nur 26 Zentimeter roß werdenden Affen gegeben haben. Heute wird ihr Bestand auf 3.200 geschätzt.

In Rio de Janeiro sind die ”Mico Leão Dourado” allerdings schon seit über einem Jahrhundert nicht mehr gesichtet worden. 2015 gab es in der Bio-Station Fiocruz aber Hinweise auf sie. Im vergangenen Jahr hat dann auch ein Mitarbeiter der Schutz- und Studieneinrichtung drei der kleinen Primaten gesehen und jetzt ist den Forschern sogar ein Foto gelungen.

Woher das Tier kommt, ist unbekannt. Es könnte sich sowohl um ein eingewandertes als auch um ein ausgesetztes Löwenäffchen handeln, so die Biologen. Die sind begeistert von ihrem Fund und erklären, dass die Estação Biológica Fiocruz Mata Atlântica mit ihrem intakten Regenwald gute Voraussetzungen für die Goldenen Löwenäffchen bietet.

Sie spielen sogar mit dem Gedanken eines Projektes zur Wiederansiedlung der vom Aussterben bedrohten Tiere.

Die Station selbst liegt im Parque Estadual Pedra Branca, dem größten Stadtpark Amerikas. Gesehen wurde das Löwenäffchen gemeinsam mit einer Gruppe von Weißbüscheläffchen (Callithrix jacchus), die eingentlich aus dem Nordosten Brasiliens stammen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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