Der Verlust ihres Lebensraumes und der illegale Tierhandel haben den Bestand der imposanten Taubenhalsamazone so stark dezimiert, dass sie vom Aussterben bedroht ist. Im Süden Brasiliens war sie ganz verschwunden, bis sich 2010 ein Projekt der Wiederansiedlung dieser Papageiart angenommen hat.
Seitdem sind im Parque Nacional das Araucárias im Bundesstaat Santa Catarina bereits 113 “Papagaios-de-peito-roxo“ (Amazona vinacea) in die Natur entlassen worden. Dem vorausgegangen ist ein aufwendiger Prozess.
Die meisten der Vögel waren von den Umweltbehörden beschlagnahmt worden. Sie waren in die Hände von skrupellosen Jägern gelangt, die Jungvögel einfangen und illegal verkaufen. Mit der Beschlagnahmung sind sie einem Leben hinter den Gittern der Vogelkäfige entkommen.
Viele von ihnen mussten aber erst lernen, sich alleine in der Natur zurechtzufinden und zu versorgen. Geschehen ist dies mit einem rigorosen Rehabilitationsprozess im Institut „Espaço Silvestre”.
Diejenigen, die für fit befunden werden, erhalten einen Mikrochip und kommen in eine Voliere im Nationalpark der Araukarien. Dort sollen sie sich an ihr künftiges Lebensumfeld gewöhnen, bevor sie freigelassen werden.
Nach der Freilassung werden sie weiterhin von den Biologen monitoriert. Auch werden Anwohner des Nationalparkes trainiert, um bei der Beobachtung der Taubenhalsamazonen zu helfen. Die Auswertung dieser Daten hat bereits gezeigt, dass sich die Papageien tatsächlich bereits fortpflanzen. Mit einer Erhöhung des Bestandes darf deshalb gerechnet werden.
Die jüngste Freisetzung von 30 Taubenhalsamazonen hat im Juni dieses Jahres stattgefunden. Weitere 50 Vögel befinden sich in der Vorbereitung auf ihr Leben in der freien Wildbahn.
Der “Papagaio-de-peito-roxo“ kommt ausschließlich im Atlantischen Regenwald vor. Dort bevorzugt er die Bereiche mit Araukarien, von dessen Pinienkernen er sich ernährt.