Artenschutzkonferenz in Nagoya: Anlass zur Hoffnung?

Gut zwei Wochen dauerte die UNO-Artenschutzkonferenz in Nagoya/Japan. Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Teilnehmer aus 193 Ländern für ein internationales Abkommen zum Schutz gefährdeter Pflanzen und Tiere geeinigt. Das ehrgeizige Ziel: bis 2020 soll das 20-Punkte-Programm umgesetzt werden.

Es droht ein massives Artensterben

Wissenschaftler aus aller Welt warnten zum Auftakt des UN- Gipfelst, dass durch die weiterführende Zerstörung der Umwelt mit einer massiven Zunahme des bereits rekordverdächtigen Artensterbens zu rechnen sei, wenn nicht umgehend gehandelt werden würde. So ist aktuell ein Fünftel aller Wirbeltier-Spezies akut gefährdet. Das Mass des Artensterbens hat seit 1970 um das 2 bis 3-fache zugenommen. Pro Jahr bewegen sich 52 Arten von Amphibien, Säugetieren und Vögeln näher auf die Stufe zum Aussterben. Für viele dieser Arten kommen rettende Schutzprogramme zu spät.

Durch die Zerstörung der Wälder und die Überfischung der Meere sind heute schon viele Arten verschwunden. Laut einer WWF-Studie sind zum Beispiel in den vergangen 50 Jahren 17 Prozent der Amazonasfläche durch Menschen zerstört worden. Hauptgründe seien die global zunehmende Nachfrage nach Fleisch, Biokraftstoff und Soja.

Auch die Pflanzenarten gehen in einem dramatischen Ausmass zurück. Schätzungen zufolge ist derzeit fast ein Viertel der Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.

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Loud Frog - _TNY_6422
Ranitomeya ventrimaculata, Reticulated Poison Frog
Ameerega trivittata,  Three Striped Poison Frog
Ranitomeya ventrimaculata, Reticulated Poison Frog
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Diese grosse Bedrohung fanden Forscher nach der ersten weltweiten Bestandsaufnahme im Magazin „Science“ heraus. 174 Forscher analysierten dabei Daten von über 25.000 Wirbeltier-Arten – Amphibien, Fischen, Reptilien, Säugetieren und Vögeln. 20 Prozent davon gelten derzeit als bedroht. Jede vierte Säugetier-Spezies zählt zu den bedrohten Arten, fast identisch viele Reptilien-Vertreter und 13 Prozent der Vogelarten. Am stärksten sind die Amphibien bedroht: Über 40 Prozent dieser Spezies, (Frösche oder Lurche zählen ebenfalls dazu), drohen von der Erde zu verschwinden. Aber nicht nur einzelne Arten sind vom Aussterben bedroht, sondern auch ganze Gattungen und Familien. Von den total 47.677 untersuchten Tier- und Pflanzenarten sind 17.291 vom Aussterben bedroht.

Zwischen 1999 und 2009 hatte der WWF einen Forschungsbericht zusammengefasst, in dem eine positive Entwicklung zu beobachten war: Insgesamt stellt die Veröffentlichung 637 neue Pflanzen, 257 Fische, 216 Amphibien, 55 Reptilien, 39 Säugetiere und 16 Vögel vor.

Experten befürchten jedoch, dass die Nagoya-Verträge genauso wertlose Papiere bleiben wie die des Vorgänger-Gipfel 1992 von Rio de Janeiro.


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