Brasilien: Reform des ÖPNV schwieriger als erwartet

ABr110713_DSC8484Die Forderung der Demonstranten war klar. Der öffentliche Nahverkehr soll verbessert werden, doch die Finanzierung gestaltet sich schwieriger als zuerst gedacht. Nun sollen die Veränderungen durch Steuererhöhungen in anderen Bereichen finanziert werden.

Nach Meinung der Experten muss der Staat mindestens 60 Milliarden Reais für die Verbesserung des Verkehrssystems aufbringen. Durch vorsichtige Steuererhöhungen sei dies jedoch nicht zu stemmen. Ein Grossteil, knapp 50 Milliarden Reais, soll direkt in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fliessen, weitere fünf Milliarden müssen in die kostenlosen Semestertickets für Studenten investiert werden. Zudem sollen Unternehmen, die sich am Ausbau der Infrastruktur beteiligen, steuerliche Vorteile geniessen.

Bislang plant die Regierung die Steuer für private Kraftfahrzeuge und Personenverkehr in Luft- und Seefahrt zu erhöhen. Dabei würden nach Angaben von Statistikern jedoch nur 2,7 Milliarden Reais (rund 909 Millionen Euro) pro Jahr generiert werden.

Andere Finanzierungsmodelle sind bei den Experten umstritten. Einige wollen die wirtschaftlich starken Brasilianer mit höheren Steuern belasten, also eine Reichensteuer einführen. Andere fordern gar eine grundlegende Veränderung des brasilianischen Steuersystems, unter anderem zu Gunsten des öffentlichen Nahverkehrs. Eine Einigung steht noch in den Sternen.

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AutorIn: Fabian Biastoch · Bildquelle: Elza Fiuza AgenciaBrasil

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