Die Krebs-Klinik von Barretos – Brasiliens erste Adresse für die Krebsbekämpfung – unterhält mobile Ambulatorien für Diagnostik und Vorbeugung.
Die Krebs-Klinik in Barretos, im Bundesstaat São Paulo, 430 km von der Hauptstadt entfernt, ist im ganzen Land durch die Qualität der onkologischen Behandlung bekannt. Sie sah sich gezwungen, ein Projekt zur Filterung von Patienten zu schaffen, die ganz unnötig von weit her zur Klinik anreisten, um sich behandeln zu lassen. “Da gab es Leute, die kamen aus Rondônia, Mato Grosso, Goiás, um einfache Fälle zu behandeln, die auch in ihrem Heimatort hätten behandelt werden können“, erzählt der Finanz- und Administrativdirektor des Hospitals.
Erste Strategie zum Herausfiltern der “leichten Fälle“ waren die Gründungen von Filialen, die insgesamt 800 Personen täglich in Porto Velho (Bundesstaat Rondônia), Campo Grande (Mato Grosso do Sul), Nova Andradina (Mato Grosso do Sul), Juazeiro do Norte (Ceará) und eine weitere, komplettere Filiale in Jales (São Paulo), die allein 600 Personen pro Tag empfängt. “Das sind Modell-Ambulatorien und diagnostische Zentren zur Vorbeugung, um dort erste Untersuchungen abzuwickeln, bevor man die Patienten, wenn es nötig ist, ins Hospital von Barretos schickt“, erklärt der Direktor. In Barretos werden täglich 3.500 Patienten empfangen.
Darüber hinaus hat die Krebsklinik in Barretos noch in eine weitere Front zur Krebs- Vorsorge und kleineren Therapien investiert, die ihrem Fachärzte-Team Mobilität verleiht. Insgesamt sind es 12 bestens ausgerüstete Ambulanzen, die das Land in allen Himmelsrichtungen durchqueren, um seine Bewohner mit Präventivaktionen, wie Untersuchungen der Prostata, Papanicolaou-Abstrich, Mammografie und Hautkontrolle. “Die Fahrzeuge dringen in die entferntesten Orte Brasiliens vor, richtig rein in den “Sertão“. Dann bleiben sie dort eine Woche oder länger, um praktisch die gesamte Bevölkerung eines Ortes zu diagnostizieren“, erklärt der Direktor.
Diejenigen mit einer positiven Krebs-Diagnose werden dann zur Behandlung nach Barretos geschickt. In dieser Stadt können Personen ohne finanzielle Mittel in einer Herberge unterkommen, die bis zu 600 Personen aufnehmen kann.
Und noch eine neue Strategie des Hospitals von Barretos seit zwei Jahren: Bevor der Patient mit der eigentlichen Krebsbehandlung beginnt, wird eine Biopsie gemacht, um im Labor eine Art “Protokoll des Tumors“ zu testen. Dieses Protokoll, so erklärt der Direktor, gibt Auskunft über die voraussichtliche Wirkung oder Unwirksamkeit von zur Heilung vorgesehenen Medikamenten und entsprechender Chemotherapie. “So verlieren wir weder Zeit noch Geld mit Drogen, die nicht wirken und behandeln den Patienten nicht ohne Resultat“, sagt er.