An diesem Wochenende fand die 28. Ausgabe des nationalen Kinder-Hilfsprogramms “Criança Esperança“ (wörtlich: Kind Hoffnung) statt.
Das Hilfsprogramm wurde 1986 von “Rede Globo de Televisão“ ins Leben gerufen, dem grössten brasilianischen Fernsehkanal, der 86,33% der 5.564 Munizipien Brasiliens erreicht. Ziel ist eine wachsende Bewusstmachung der Rechte der Kinder und der Motivierung ihrer Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Seit der Einführung des Programms haben rund 5.000 Projekte bereits mehr als vier Millionen Kinder und Jugendliche in ganz Brasilien beglückt. Als Zeremonienmeister des Spektakels fungiert der Humorist Renato Aragão, den Kindern als “Didi“ wohlbekannt und Botschafter der UNICEF in Brasilien.
Einmal pro Jahr wird zu diesem Zweck eine gigantische Life-Show produziert und während der besten Sendezeit (abends ab 20:00 Uhr bis nach Mitternacht) ausgestrahlt – präsentiert und kooperiert von zahlreichen Künstlern, Stars und Starlets aus Film und Fernsehen. Die Show ist strukturiert auf der Basis zentraler Themen wie Erziehung, Menschenrechte und kulturelle Vielfalt. Die Kampagne zur Sammlung von Spenden dauert einen Monat und wird von Tausenden TV-Spots angekurbelt, die das Publikum einladen, Geldbeträge direkt an die UNESCO zu spenden. Die TV-Show ist das Kulminationsereignis dieser Kampagne mit sehr hohen Einschaltquoten, dadurch hat sich “Criança Esperança“ zu einem der bekanntesten und anerkanntesten Programme Brasiliens entwickelt.
Im Lauf der Jahre haben sich viele bedeutende Korporationen diesem Programm angeschlossen. Ausserdem wird das Programm häufig in Nachrichten, Dokumentationen, Interviews und auch in Unterhaltungs-Shows erwähnt, dadurch werden mit Kindern und Jugendlichen verbundene Themen in der öffentlichen Agenda immer wieder neu belebt.
Mittels eines innovativen Prozesses wählt der Sektor für Humane und Soziale Wissenschaften, der UNESCO-Vertretung in Brasilien, Projekte aus, die von NGOs zum Erhalt von finanziellen Zuwendungen vorgeschlagen werden, unter der programmatischen Unterstützung der UNESCO, die damit einen Prozess zur Transferierung von Wissen einleitet. Viele dieser Initiativen sind lokale Antworten auf eine Verringerung von Problemen und zur Verbesserung der öffentlichen Politik und zur Stärkung der lokalen Führung.
Die Vorschläge für die auszuwählenden Projekte werden auf der Basis nationaler und internationaler Normen analysiert, in denen das Kind und der Jugendliche als das höchste Gut einer Gesellschaft betrachtet werden. Obwohl die Projekte vom Programm “Criança Esperança“ während einer Periode von zwei Jahren unterstützt werden, gibt man Projekten den Vorzug, die eine anhaltende Wirkung vorsehen und den Jugendlichen eine technische und berufliche Ausbildung versprechen.
Seit Beginn der Partnerschaft mit der UNESCO hat man 450 Projekte ausgewählt. In diesem Jahr 2013 unterstützt “Criança Esperança“ 86 Projekte, die 32.000 Kindern und Jugendlichen direkt zugutekommen.
2013 wird “Criança Esperança“ 28 Jahre alt. Bisher wurden mehr als 270 Millionen Reais (104 Millionen Euro) an Spenden in Brasilien für mehr als 5.000 soziale Projekte investiert. Diese Zuwendungen sicherten die Rechte von mehr als 4 Millionen Kindern und Jugendlichen, halfen die Sterblichkeitsrate und die Kinderarbeit zu verringern, die sexuelle Ausbeutung von Jungen und Mädchen zu bekämpfen und Jugendliche mit minderem Einkommen für den Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Es gibt vier Niederlassungen von “Criança Esperança“ in: Jaboatão dos Guararapes (Pernambuco), Belo Horizonte (Minas Gerais), Rio de Janeiro und São Paulo.
Das “Criança Esperança” Programm…
- …betreibt die gesellschaftliche Einordnung von verletzlichen Gruppen wie Jugendliche, Afrikanische Nachkommen, indigene Völker und Mädchen.
- …unterstützt Initiativen, die als soziale Laboratorien funktionieren und öffentliche Politik für die Jugend inspirieren.
- …stimuliert die Jugendlichen zum Abschluss ihrer Studien der Grundschule, sowie der technischen und beruflichen Fortbildung.
- …wirbt für die Beteiligung und das Engagement der Jugend.
- …bietet sportliche, unterhaltende und digitale Aktivitäten an.
Das Programm unterstützt Projekte, welche…
- …die Menschenrechte und die Gleichheit der Rassen unterstützen.
- …der Gewalt, dem sexuellen Missbrauch und der Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen vorbeugen.
- …die Ziele der Entwicklung des Jahrtausends in den Vordergrund stellen, vor allem die Verringerung extremer Armut und der Kindersterblichkeit.