Noch spielt die Sonnenenergie in Brasilien eine kleine Rolle, sie ist aber stetig auf dem Vormarsch. In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Solarkraftwerke installiert und in Betrieb genommen. Das erste, das sich auf einem öffentlichen Gebäude befindet, wurde jetzt in Florianópolis im Süden Brasiliens eingeweiht. Es erzeugt ausreichend Strom, um 540 Häuser zu versorgen und ist damit die größte ihrer Art in ganz Lateinamerika.
4.200 Solarmodule wurden auf dem Dach und dem Parkplatz des regionalen Energieversorgers Eletrosul montiert. Sie nehmen eine Fläche von insgesamt etwa 8.300 Quadratmetern ein und können eine Höchstmenge von einem Megawatt peak (MWp) erzeugen. Damit ist die Anlage ausgelegt, um in einem Jahr die Kraft der Sonne in 1,2 Gigawattstunden Strom umzuwandeln. Eine Menge, die nicht alle Solarkraftwerke ihrer Größe erzeugen. In Ceará, im sonnigen Nordosten Brasiliens, wurde beispielsweise im Jahr 2011 eine Solarstromanlage errichtet, die in der Lage ist, ein Megawatt elektrische Energie zu erzeugen. Allerdings nehmen dort die 4.680 Module eine Fläche von 12.000 Quadratmetern ein, knapp 45 Prozent mehr als die Anlage in Hauptstadt des Bundesstaates Santa Catarina.
Unterstützt wurde der staatliche Energieversorger Eletrosul bei dem Projekt in Florianópolis von der deutschen Gesellschaft für nachhaltige Entwicklung (GIZ) und der Universität des Bundesstaates Santa Catarina. Darüber hinaus hat die deutsche Kreditbank KfW umgerechnet etwa 3,15 Millionen Euro in das Projekt investiert, welches in zwei Stufen an das Stromnetz angeschlossen wurde. Im Mai wurden zunächst die Module auf dem Dach aktiviert, vor einer Woche kam nun auch der Bereich auf dem Parkplatz dazu.
Geplant ist, von der mit Hilfe der Sonnenkraft erzeugten Strommenge 800 MWh im Jahr zu verkaufen. Durchgeführt werden soll dazu eine öffentliche Versteigerung.