Zum ersten Mal seit die Fields Medaillen verliehen werden, ist diese an einen Brasilianer gegangen. Artur Àvila Cordeiro de Melo ist damit zugleich auch erste Südamerikaner, der mit dem „Nobelpreis der Mathematik“ ausgezeichnet wurde. Der Preis wird alle vier Jahre von der International Mathematical Union (IMU) für herausragende Leistungen verliehen.
Artur Ávila Cordeiro de Melo hat die brasilianische und die französische Staatsbürgerschaft. Geboren ist er in Rio de Janeiro. Dort ist der heute 35-Jährige in die Schule gegangen und hat mit 13 Jahren seine Begeisterung für die Mathematik entdeckt und an der brasilianischen Mathematik-Olympiade teilgenommen. Seinen Doktortitel erzielte er bereits mit 22 Jahren am brasilianischen Institut für angewandte Mathematik (IMPA) in Rio de Janeiro.
Seit 2003 arbeitet Artur Ávila am Nationalen Zentrum für Wissenschaftliche Studien (CNRS) in Frankreich, welches er seit 2008 als Direktor führt. Am IMPA-Institut in Rio de Janeiro hat er zudem den Lehrstuhl „Armínio Fraga“ inne. Darüber hinaus wurde der Mathematiker Ende 2013 in die brasilianische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Preise und Prämien hat er bereits mehrere erzielt. Mit der Fields-Medaille wurde er nun für seine Arbeiten im Bereich der Theorie der dynamischen Systeme ausgezeichnet.
Zwischen 1936 und 2010 sind 52 Mathematiker mit dem Fields-Preis ausgezeichnet worden, der an Forscher geht, die unter 40 Jahre alt sind. Die meisten Medaillen gingen bisher dabei an die Amerikaner (zwölf Medaillen) und Franzosen (zehn Medaillen). Dieses Jahr hat das Gremium die Prämie an vier Forscher vergeben, an den Kanadier Manjul Bhargava, den Österreicher Martin Hairer, die Iranerin Maryam Mirzakhani und den Brasilianer Artur Ávila. Die Zeremonie fand beim internationalen Mathematik-Kongress in Südkorea statt.