Zum 23. mal findet derzeit in São Paulo die Bücher-Biennale statt. Auf 60.000 Quadratmetern weisen dabei 480 Aussteller mit Neuheiten und Bestsellern aus der Bücherwelt auf. Die Biennale will allerdings mehr sein als nur eine Buch-Messe. Sie wartet mit über 400 kulturellen Veranstaltungen auf: Musik, Theater, Tanz, Zirkus und Kino, daneben Podiumsdiskussionen, Lesungen und Workshops. Erwartet werden in den zehn Messetagen 800.000 Besucher.
Ziel der Biennale vom 22. bis 31. August im Stadtteil Anhembi der Megemetropole ist es, bei den Brasilianern die Liebe zum Buch, zur Literatur und zum Lesen zu wecken. Bei der Messe wird dem mit verschiedenen Aktionen Rechnung getragen. Unter anderem werden im größten Expo-Center Lateinamerikas über 700 Autoren anwesend sein und ihre Werke vorstellen, darunter auch etliche Neuerscheinungen.
Eingerichtet wurden für die Besucher verschiedene Bereiche, wie die Kulturarena, in der brasilianische und internationale Autoren ihre Bestseller vorstellen werden, unter anderem auch der weltbekannte Autor Ken Follet. Aber auch Köche, Bäcker und Weinkenner stellen sich dem Publikum und erzählen in der „Buchstabenküche“ von ihren Büchern und Rezepten.
Kurse, Workshops und Vorträge, beispielsweise darüber, wie aus einer Idee ein Buch wird und dieses vermarktet wird, gibt es in der „Schule des Buches“. Im Salon der Ideen sind 34 Podiumsdiskussionen mit 120 geladenen Gästen vorgesehen, unter ihnen Schriftsteller, Cartoonisten und Künstler. Über 40 Spektakel stehen auf dem Programm des Amphietheaters. Sie umfassen neben Theaterstücken auch Musikdarbietungen, Tanz, Zirkus und Kino. Kinder und Jugendliche sind im „Raum der Phantasie“ eingeladen, an 100 Veranstaltungen teilzunehmen.
Einmal mehr vorgestellt werden bei der im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindenden Messe die E-Books. Experten sehen in dem riesigen Land einen großen Markt für die digitalen Bücher, vor allem da Brasilianer neuen Technologien offen gegenüberstehen würden. Dass das digitale und das gedruckte Buch auch in Brasilien nach und nach einen größeren Stellenwert gewinnt, zeigt die Tatsache, dass erstmals schon vor der Eröffnung der Bienal Internacional do Livro de São Paulo gut 10.000 Eintrittskarten verkauft worden sind.