Mit einem Nationalen Aktionsplan sollen in Brasilien die vom Aussterben bedrohten Vogelarten der Caatinga geschützt werden. Die Caatinga ist ein einzigartiges Biom, das nur in Brasilien vorkommt und Lebensraum von nahezu 600 Vogelarten ist. Viele von ihnen kommen nur dort vor. Sie umfasst etwa elf Prozent der Landesfläche und soll mit dem Aktionsplan stärker geschützt werden.
Die Caatinga erstreckt sich über zehn Bundesstaaten Brasiliens, die vor allem im trockenen Nordosten Brasiliens liegen. Eingeordnet wird sie unter den Steppenartigen Savannen. Allerdings wird auch sie mehr und mehr beeinträchtigt. Ziel des Programmes ist es deshalb, zu verhindern, dass die Caatinga weiter schwindet oder negativ beeinflusst wird. Degradierte Flächen sollen zudem wieder verbessert werden. Vorgesehen ist ebenso, verinselte Einzelflächen wieder miteinander zu verbinden, um die Lebensräume der im Aktionsplan genannten Vogelarten zu erweitern und zu verbessern und so ihren Bestand zu schützen.
Neben dem Schutz des Bioms gilt das Augenmerk des Programmes der Jagd und dem illegalen Handel mit Vögeln. Ein Beispiel ist der gesellige und in Gruppen lebende Weißohrsittich (Pyrrhura griseipectus), der nach wie vor gefangen und an Händler verkauft wird, um dann in Käfigen sein Dasein zu fristen. Der Weißbrauen Guan (Penelope jacuaca) und das Steißhuhn Gelbfußtinamu (Crypturellus noctivagus) werden indes gejagt, um als Wildbraten verkauft zu werden. Alle drei Arten gelten in ihrem Bestand als gefährdet.
Im Mittelpunkt des Aktionsplanes stehen insgesamt zehn bedrohte Vogelarten sowie weitere fünf Arten, die nicht auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten stehen. Profitieren werden von dem Programm letztlich aber auch andere Tierarten, wie beispielsweise das Kugel-Gürteltier, das Maskottchen der Fußball-Weltmeisterschaft, das ebenso in seinem Bestand bedroht ist.