Umweltinstitut warnt vor Superbakterie an den Stränden von Flamengo und Botafogo

Das staatliche Institut für Umwelt, Inea, empfiehlt den Bürgern von Rio, die Strände, welche nach Tests vom Institut als zum Baden ungeeignet erkannt worden sind, nicht zu frequentieren – inklusive die Strände von Flamengo und Botafogo, in der Südzone von Rio de Janeiro. Untersuchungen haben in dieser Woche die Präsenz einer Superbakterie bewiesen, die gegen die antibiotischen Prinzipien resistent ist. Die Strände von Flamengo und Botafogo befinden sich in der Nachbarschaft der “Marina da Glória“ (Yachthafen), wo während der Olympiade 2016 die Segler-Prüfungen stattfinden sollen.

Unter der Leitung der “Fundação Oswaldo Cruz“ (Fiocruz) hat eine Untersuchung besagte Superbakterien in Wasserproben identifiziert, die an folgenden Stellen entnommen wurden: Im “Largo do Boticário“ (im Stadtteil Cosme Velho), im “Aterro do Flamengo“ (vor der Station zur Wasseraufbereitung) und an der Mündung des Rio Carioca, wo er in die “Praia do Flamengo“ mündet. Ein zweite Untersuchung der Universität von Rio de Janeiro (UFRJ), in Partnerschaft mit der Inea, ergab, dass diese Bakterie ebenfalls im Wasser vor dem Strand von Botafogo präsent ist.

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Die Präsidentin der Inea empfiehlt den Bade-Fans, stets die Tests betreffend der Wasserqualität einzusehen, die regelmässig auf der Site des Instituts veröffentlicht werden.

“Wir haben unsere Untersuchungen mit denen der UFRJ verglichen. Danach ist bewiesen, wenn das Wasser aufgewühlt und zum Baden ungeeignet ist, kann die Bakterie präsent sein – wenn sich das Wasser dagegen ruhig verhält und zum Baden geeignet ist, tritt sie nicht in Erscheinung. Daher sind die regelmässig vorgenommenen Tests der Inea ein Indikator für die positive oder negative Existenz der Bakterie“, erklärte die Präsidentin.

Sie betonte, dass die Bakterie, wenn sie sich im Meer befindet, aufgrund des Salzgehalts im Wasser einiges von ihrer Aggressivität verliert. Sie erklärte ausserdem, dass die Inea, zusammen mit der Präfektur von Rio, Hospitäler der Region überprüft, um herauszufinden, ob das eine oder andere Krankenhaus sein Abwasser ausserhalb des Abwassernetzes entsorgt, da die an den Stränden entdeckte Bakterie aus dem Ambiente eines Krankenhauses stammt. “Ausserdem haben wir bereits untersucht, ob schon Badende durch die Bakterie infiziert worden sind, aber keine gefunden“, ergänzte sie.

Nach Aussage einer Mikrobiologin der UFRJ und verantwortlich für die Untersuchung seitens der Universität, laufen Personen mit einer guten Gesundheit kaum Gefahr, von der Bakterie infiziert zu werden. “Die Bakterie produziert ein Enzym genannt KPC, das sie resistent gegen die üblichen Antibiotika macht. Problematisch ist sie eher in Hospitälern, wo das Immunsystem der Patienten in der Regel geschwächt ist. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Bakterie nicht aggressiv ist. Und ein erster Kontakt mit ihr wird keine Infektion zur Folge haben“, versicherte sie.

In einer Note informierte das Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2016, dass der Austragungsort für die Wettkämpfe der Segler nicht verlegt wird. “Wir haben mit Spezialisten der Regierung und der Fiocruz gesprochen, und seither beobachten wir das Thema (der Bakterie). Das Komitee Rio 2016 hat eine Arbeitsgruppe geschaffen, die sich um das Thema kümmert, und die wird die entsprechende Entwicklung aus nächster Nähe verfolgen“.

Dieselbe Note erklärt, dass ein Grossteil der Arbeit darin besteht, mit der Regierung und Spezialisten über eine Lösungen zu diskutieren, um eine Verschmutzung des Wassers zu verhindern und die Sicherheit der Athleten garantieren zu können. “Das Thema erfordert keinerlei Änderung an der Planung von Test-Events und Wettbewerben“, heisst es abschliessend.

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Aus unserer Redaktion · Bildquelle: Klaus D. Günther

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