Kinder verbringen immer mehr Zeit vor dem Computer, Fernseher und Tablet. Um sie und auch ihre Eltern wieder mehr zum Spielen anzuregen, gibt es in Brasilien ein einzigartiges Projekt. Bei dem ist unter anderem ein Dokumentarfilm über die vielen traditionellen Spiele gedreht worden, die in den verschiedensten Regionen und Gesellschaften Brasiliens den Kindern zum Zeitvertreib dienen. Vorgestellt werden Projekt und Film in mehreren Städten des südamerikanischen Landes ab dem 20. Mai.
Kästchenhüpfen, Drachensteigen, Peteca, der Jaguar geht um und Queixada sind einige der Beispiele, die bei dem Projekt “Território do Brincar“ (Land des Spielens) aufgestöbert wurden. Eineinhalb Jahre lang ist ein Team mit Unterstützung des Institutes Alana durch ganz Brasilien gezogen, um alte und neue Spiele aufzustöbern. Besucht haben sie kleine Dörfer auf dem Land, Megametropolen in Küstennähe, Indiodörfer und Quilombolas. Enstanden ist ein buntes Spektrum, das unter anderem die Vielfalt der Kulturen des riesigen Landes wiederspiegelt.
Beim Spielen entdecken die Kinder die Welt, lernen, knüpfen Beziehungen und entwickeln Kreativität. Anders als bei Computer- und Videospielen, setzen sie dabei Kopf und Körper ein und lernen spielerisch, mit anderen zu interagieren. Mit dem Projekt und Film soll aber auch die Vielfalt des Landes und der Menschen gezeigt werden, wie die Erzieherin Renata Meirelles und der Dokumentarfilmer David Reeks ausführen. Die ist enorm. Das zeigt auch der Internetauftritt des Projektes, bei dem einige der Spiele samt ihrer Geschichte und von welchem Ort sie stammen vorgestellt werden.
Neben dem Dokumentarfilm “Território do Brincar“ sind während des Projektes ebenso eine Wanderausstellung, zwei Fernsehserien für Kinder und ein Buch entstanden, die sich nicht nur an die Buben und Mädchen richten. Vielmehr sollen auch die Erwachsenen angeregt werden, sich in die Welt der Kinder zu begeben.