Proteste mit Kreuzen kennzeichnen internationalen Anti-Homophobie-Tag in Brasilien

rainbow in the hands
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Homosexuelle treffen in Brasilien nach wie vor auf weit verbreitete Vorurteile, Mobbing und Diskriminierung. Auch wenn sich in den vergangenen Jahren einiges getan hat, zeigen jüngste Berichte, dass in dem südamerikanischen Land 2014 alle 27 Stunden ein Schwuler, eine Lesbe, ein Bi- oder eine Transsexuelle ermordet worden sind. Mit 326 Toten liegt die Zahl über der aus dem Jahr 2013 (313). Am internationalen Tag gegen die Homo- und Transphobie hat es deshalb auch etliche Aktionen gegeben, mit denen auf die Gewalt hingewiesen, für mehr Toleranz und für Gesetzesänderungen geworben werden sollte.

Während in vielen Ländern am Anti-Homophobie-Tag (17.) die Vielfalt gefeiert wurde, hat am Strand in Cabo Frio die Bewegung Lésbicas, Gays, Bissexuais, Travestis e Transexuais (LGBT) Kreuze in Regenbogenfarben für die Ermordeten in den Sand gesteckt und Flugblätter verteilt. Ähnliche Aktionen hat es auch in vielen anderen brasilianischen Städten gegeben. Dass diese notwendig sind, zeigen die Statistiken. Nach Angaben der Grupo Gay da Bahia sind 2014 die Hälfte aller weltweit registrierten homophobischen Mordfälle auf Brasilien entfallen.

Die Zahlen sind dabei seit Jahren steigend. Gleiches zeigt sich auch beim Notruf 100 vom brasilianischen Sekretariat für Menschenrechte. Dort sind allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres 356 Anzeigen von Homo-, Bi- und Transsexuellen wegen Diskriminierung, Hasstiraden und anderer Vergehen eingegangen. Im Jahr 2014 waren es insgesamt 1.013 Anzeigen.

Schon während des Wahlkampfes hat Präsidentin Dilma Rousseff sich für die Kriminalisierung der Diskriminierung und Gewalt gegen sexuell anders orientierte Menschen eingesetzt. Mit einer Veröffentlichung auf ihrem facebook zum Anti-Homophobie-Tag hat sie diese Forderung erneuert. Die Mehrheit der Abgeordneten und Senatoren scheint jedoch anderer Meinung zu sein. Nachdem ein entsprechender Gesetzesentwurf acht Jahre lang im brasilianischen Kongress kursierte, wurde dieser Anfang des Jahres archiviert.

Allerdings gibt es ein weiteres Gesetzesprojekt, mit dem Hass und Intoleranz gegenüber verschiedenen Gruppen als kriminelle Tat geahndet würden. Neben religiösen Gruppen und Einwanderern umfasst es ebenso Homo-, Bi- und Transsexuelle. Längst durchgesetzt wurde indes das Recht auf eine Heirat von Gleichgeschlechtlichen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: homofobiamata

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