In Brasilien sind 2015 über 235.000 Brände verzeichnet worden. Die extreme Trockenheit, ein Mangel an Kontrollen und die Zunahme bei den Abholzungen werden als Hauptfaktoren für die hohe Zahl an Bränden angegeben. In etlichen Teilen Brasiliens hat es zudem langanhaltende und großflächige Feuer gegeben, wie im Nationalpark Chapada Diamantina, von dem 51.000 Hektar zerstört worden sind.
Lediglich im Jahr 2010 hat das Raumforschungsinstitut Inpe mehr Brände registriert als 2015. Im Vergleich zu 2014 hat die Zahl der Brandherde um stattliche 27,5 Prozent zugenommen. Ausgelöst worden sind sie fast ausschließlich durch Menschenhand, durch das Abbrennen gerodeter Flächen, die „Pflege“ abgeernteter Acker und Weiden, Verbrennen von Müll und kriminell gelegte Feuer. Durch die starke Trockenheit haben sie sich in vielen Bereichen schnell ausgebreitet.
In Manaus und weiteren elf Städten wurde wegen der starken Rauchbelastung durch die Feuer in der Umgebung sogar der Notstand ausgerufen. Im Nationalpark Chapada Diamantina konnte das bereits im Oktober ausgebrochene Feuer in dem schwer zugänglichen Gelände erst Ende Dezember unter Kontrolle gebracht werden. Ganz gelöscht ist es jedoch nach wie vor nicht. Immerhin ist den Feuerwehrleuten, freiwilligen Brigadisten und Soldaten am Sonntag (3.) der einsetzende Regen zur Hilfe gekommen.
Im Bundesstaat Maranhão haben kriminelle Holzfäller immer wieder Feuer im Indioreservat Arariboia gelegt. Etwa die Hälfte des 413.000 Hektar Regenwald umfassenden Reservats wurden zerstört. Das Reservat ist Heimat von 12.000 Indios und eines noch isoliert lebenden Indiostammes.
In der Region „Matopiba“, die sich über die Bundesstaaten Maranhão, Tocantins, Piauí und Bahia erstreckt, wird hingegen die intensive Landwirtschaft mit dem Anbau von Soja, Mais und Baumwolle für die Zunahme der Brände von 37,9 Prozent mit verantwortlich gemacht.
Die meisten Brände wurden im Bundesstaat Pará verzeichnet (44.794), gefolgt von Mato Grosso (32.984) und Maranhão (30.066).