Das Wasserkraftwerk Itaipu Binacional hat im vergangenen Jahr soviel Strom produziert wie kein anderes der Welt. Überflügelt hat es dabei ebenso den chinesischen Giganten “Drei-Schluchten-Talsperre“ am Jangtsekiang. Itaipu liegt im Dreiländereck Brasilien, Paraguay und Argentinien und hat bis vor wenigen Jahren als größtes Wasserkraftwerk der Erde gegolten.
Bis im Jahr 2008 das Kraftwerk am Jangtsekiang in China in Betrieb gegangen ist hatte “Itaipu Binacional“ den Titel als größtes Wasserkraftwerk der Welt inne. Auch wenn die Kapazität im chinesischen Werk mit 22.400 Megawatt weit über der Itaipus liegt (14.000 MW), wurde in dem brasilianisch-paraguayischen Kraftwerk 2015 mit 89,2 Millionen MWh mehr Strom erzeugt als im “Drei-Schluchten-Werk“, für das die Energieerzeugung mit 87 Millionen MWh angegeben wird.
Bisher hat Itaipu lediglich im Jahr 2014 beim Vergleich der Jahresleistung seinen Spitzenplatz an China abgeben müssen. Das Jahr 2014 war jedoch von einer extremen Wasserkrise im Südosten und Süden Brasiliens gekennzeichnet. Etliche Wasserkraftwerke mussten ihre Produktion drosseln oder gar einstellen.
Trotz der Leistung von über 89 Millionen MWh ist die Stromproduktion in Itaipu jedoch auch 2015 unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre geblieben, da es auch im ersten Halbjahr weniger Niederschläge als üblich gegeben hat. Für 2016 wird indes wieder eine Energieproduktion von über 90 Millionen MWh erwartet. Schon in der ersten Woche des Jahres konnte eine Steigerung von 17 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr erzielt werden.
Einen Weltrekord hat Itaipu ebenso bei der über die Jahre hinweg erzielten Leistung erreicht. Seit es 1984 ans Netz gegangen ist, hat es eine aufsummierte Menge von 2,312 Milliarden MWh produziert, so viel wie kein anderes Kraftwerk, das “grüne Energie“ erzeugt.
Die im vergangenen Jahr ins Netz geschickte Energie würde ausreichen, um alle Haushalte und Einrichtungen der Megametropole São Paulo drei Jahre lang mit Strom zu versorgen. Aktuell deckt Itaipu 15 Prozent des gesamten Strombedarfs Brasiliens und 75 Prozent des Bedarfs Paraguays ab.