Die Sonne sorgt seit Wochen in Rio de Janeiro für Hitze mit teilweise bis zu über gefühlten 50 Grad Celsius. Angesichts der Hitze sind nun auch Anwälte und Justizangestellte vom Azugs- und Krawattenzwang entbunden worden und Bus- und Taxifahrer dürfen mit kurzen Hosen bekleidet ihre Arbeit verrichten.
Dass der Sommer 2015/2016 besonders heiß sein wird, haben Meteorologen und Klimaexperten schon vor seinem Beginn bekannt gegeben. Verantwortlich gemacht wird dafür das Klimaphänomen El Niño, das in einigen Regionen Brasiliens für extreme Trockenheit und in anderen für starke Regenfälle und Überschwemmungen sorgt.
In Rio de Janeiro sind die Temperaturen bereits zum Jahresende stark geklettert. Eine hohe Luftfeuchtigkeit lässt diese noch höher erscheinen als sie eigentlich ist. Am 28. Dezember wurde deshalb auch eine gefühlte Temperatur von 55 Grad gemessen. In den vergangenen Tagen waren zudem bereits um acht Uhr morgens in verschiedenen Stadtteilen Temperaturen von 30 Grad Celsius und mehr gemessen worden.
Um den Anwälten das Leben in dieser Hitze ein wenig zu erleichtern, hat der Gerichtshof deshalb entschieden, bis zum Ende des Sommers am 20. März die Kleiderordnung für die männlichen Justizangestellten zu lockern. Sie können auf Anzugjacke und Krawatte verzichten, müssen jedoch ein zugeknöpftes Hemd und lange Hose tragen.
Besser trifft es hingegen Bus- und Taxifahrer. Die Stadtverwaltung Rio de Janeiros erlaubt ihnen, statt einer Uniform während der Arbeitszeit kurz Hosen zu benutzen, die bis zum Knie reichen.
Rio de Janeiro ist nicht der einzige Bundesstaat Brasiliens, der bei der Kleiderordnung während des Sommers Ausnahmen macht. Auch in São Paulo, Bahia, Paraná und Santa Catarina wurden ähnliche Anordnungen zur Erleichterung der Hitze erlassen.