Umweltbehörde ermittelt in sozialen Netzwerken illegale Jäger

Die in Brasilien so beliebten sozialen Netzwerke dienen nicht nur der Unterhaltung. Vielmehr werden sie ebenso von den Behörden durchstöbert, wie der Umweltbehörde Ibama. Die hat mit Hilfe von Fotos und Videos 96 Personen ausfindig gemacht, die verbotenerweise Wildtiere erlegt haben. Statt „likes“ haben sie nun Bußgeldstrafen erhalten.

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Die Jagd, das Töten, Halten und Verhehlen von Wildtieren ist in Brasilien verboten. Wer dabei erwischt wird, bekommt in der Regel ein Bußgeld auferlegt. Im Fall der 96 über das Internet aufgespürten kriminellen Jäger waren dies insgesamt drei Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 700.000 Euro).

Mit dem Internet haben die Mitarbeiter der Umweltbehörde Ibama ein neues Instrument für ihre Kontrollarbeit an die Hand bekommen. Erstmals ist bekannt geworden, dass sie dabei auch soziale Netzwerke und „youtube“ nach möglichen Umweltvergehen durchstöbern. Dort werden immer wieder Fotos und Videos gepostet, welche illegale Jäger mit ihrer Beute zeigen, wie das Foto von einem erlegten, gefleckten Jaguar, der wie eine Trophäe hochgehalten wird.

Auf einem anderen Foto ist ein Mann zu sehen, der stolz eine erlegte, unter Schutz stehende Schlange zeigt. In einem Video tötet ein Mann wiederholt riesige Frösche.Letzterer wurde mit einem Bußgeld von 40.000 Reais (umgerechnet derzeit etwa 9.300 Euro) belegt.

Um die Gesetzesbrecher und Umweltfrevler ausfindig zu machen, haben die Ibama-Mitarbeiter teilweise Detektivarbeit geleistet. Mit Hilfe von weiteren Posts und manchmal auch auf Fotos abgebildeten Kennzeichen von Kraftfahrtzeugen ist es ihnen gelungen, die verdächtigen illegalen Jäger ausfindig zu machen.

Nach Angaben der Ibama sind die Kriminellen in 19 Bundesstaaten Brasiliens identifiziert worden. Die meisten wurden jedoch in den Bundesstaaten São Paulo, Rio de Janeiro und Pará registriert.

Nicht nur die Jagd wird geahndet. Ein Mann, der in einem Video zu sehen ist, wie er auf einer Straße ein Gürteltier am Schwanz hochhält und sagt „Zerstören wir den Planet“, ist ebenso mit einem Bußgeld bedacht worden, wegen Verletzung eines Wildtieres, wie es heißt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Renctas

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