Nach beinahe zwei Jahre Pause ist der Fluß Tietê im Südosten Brasiliens wieder beschiffbar. Er gilt als eine wichtige Verbindung, mit der die Straßen um den Verkehr von tausenden von Lastwagen entlastet werden. Ein einziger Lastkahn-Konvoi ersetzt die Fahrten von 200 Brummis und entlastet somit die Umwelt.
Transportiert werden über die Wasserstraße Tietê-Paraná vor allem Soja, Zellulos und Holz. Im Mai 2014 stellte die Marine die Schiffahrt auf dem Fluß indes ein. Die extreme Trockenheit hatte in Bereichen für einen zu niedrigen Wasserstand geführt. Vorrang wurde zudem den Wasserkraftwerken für die Stromgewinnung eingeräumt. In einigen Bereichen führte der Tietê so wenig Wasser, dass er nahezu trockenen Fußes überquert werden konnte.
Die Regenfälle der vergangenen Wochen hat den Wasserstand jedoch wieder um fünf Meter ansteigen lassen. Für Transportunternehmen und Landwirte bedeutet dies die Möglichkeit den Wasserweg zu benutzen und somit 40 Prozent an Kosten einzusparen. Geschätzt wird, dass über den Tietê-Paraná etwa sechs Millionen Tonnen verschiedenster Ladung transportiert werden. Die Reduzierung für den Straßenverkehr wird mit 100.000 Fahrten von Lastwagen für die kommenden elf Monate angegeben.
Durch die Dürre sind entlang des Flusses zudem über tausend Arbeitnehmer entlassen worden. Sie hoffen nun auf Neuanstellungen. Profitieren wird auch der Tourismus. Schon in den ersten Tagen nach der Freigabe des Flusses ist dieser bereits wieder von Ausflugsschiffen befahren worden. In der Region um Buritama wird zudem darauf gehofft, dass Bade- und Angelgäste wieder zurückkehren.
Um künftig weniger vom Regen abzuhängen, hat São Paulos Gouerneur Geraldo Alckmin Investitonen unter anderem in die Ausbaggerung der Fahrtrinne angekündigt. Die Arbeiten dazu sollen in den kommenden Wochen ausgeschrieben werden.