Sérgio Mendes hat die brasilianische Musik in die Welt getragen und sie mit Latin Jazz und Bossa Nova erobert. Am Donnerstag (11.) hat er seinen 75. Geburtstag gefeiert. Seit fünf Jahrzehnten komponiert, singt, spielt und experimentiert er. An den Ruhestand denkt er indes noch lange nicht. Seine nächsten Konzerte und Touren stehen bereits fest.
Sérgio Mendes vermittelt mit seiner Musik südamerikanisches Lebensgefühl. Der von ihm vertonte Hit “Mas que nada“, was soviel wie “Macht nichts“ oder “Was solls?“ bedeutet, könnte für sein Lebensmotto stehen. Mendes probiert und experimentiert, verknüpft seine Wurzeln mit Neuem. Ist das Ergebnis gut, ist es in Ordnung, entspricht es nicht seinen Vorstellungen, war es zumindest einen Versuch wert.
Die musikalischen Wurzeln von Sérgio Mendes liegen im Jazz und Bossa Nova. Auf mehreren CDs hat er sie mit anderen Stilen vereint, wie auf “Timeless”, auf der Rock und Hip Hop mit Musikern und Bands wie John Legend, Black Eyed Peas und Justin Tiimberlake eingebunden sind.
Auch mit seinem 2014 herausgegebenes Album “Magic” setzt er auf eigene Kompositionen und die Beteiligung von Freunden, unter anderem dem Brasilianer Carlinhos Brown. Mit dem war er auch beim größten Musikfestival der Welt, dem “Rock in Rio“ im vergangenen Jahr zu hören. 2014 hat er “One Nation“ für die Fußball-WM in Brasilien kreiert.
“Die Melodie regiert“, sagt Mendes, der unter anderem den Beatles Hit “Day Tripper“ in einer Latin-Jazz und Bossa-Nova-Version verwandelt hat. Bei den Filmen “Rio“ und “Rio 2“ hat er als Coproduzent am Soundtrack mitgewirkt. 39 Alben, etliche Singles und Coproduktionen gehen auf sein Konto, das er unermüdlich erweitert. Musik ist sein Leben und so dürfen Fans auf weitere Hits hoffen.
Geboren wurde Sérgio Mendes am 11. Februar 1941 im Niterói. Als Kind lernte er Klavier. Als Jugendlicher entdeckte er den Jazz und den brasilianischen Bossa Nova für sich. Bald ging er jedoch in die USA, wo er heute noch in Kalifornien lebt. 1970 baute er dort sein erstes Studio, an dem Harrison Ford als Schreiner mitgewirkt hat, wie Mendes mit einem Foto auf Facebook belegt.