Die Natur Brasiliens zieht von Jahr zu Jahr mehr Besucher an. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Besucher der Naturschuztgebiete des südamerikanischen Landes um 320 Prozent gestiegen. Im Jahr 2015 sind in den Nationalparks und anderen Schutzeinheiten acht Millionen Gäste gezählt worden, 2006 waren es hingegen lediglich 1,9 Millionen.
Angeführt wird das Besucherranking der Nationalparks vom 39,6 Quadratkilometer großen Parque Nacional Tijuca in Rio de Janeiro. Er ist einer der größten Wälder in einem Stadtgebiet und hat 2015 über 2,9 Millionen Menschen angezogen. In ihm befindet sich ebenso eins der Wahrzeichen Rio de Janeiros, der Cristo Redentor.
Der Nationalpark Iguaçu mit seinen überwältigenden Wasserfällen steht mit 1,6 Millionen Besuchern an zweiter Stelle. Ihm folgt Jericoacoara mit seinen paradiesischen Stränden und einzigartigen Felsformationen, wie dem “Pedra Furada“. Er wurde im vergangenen Jahr von 780.000 Menschen aus der ganzen Welt besucht.
Derzeit sind in Brasilien 71 Nationalparks ausgewiesen, darunter die beeindruckenden Wasserfälle von Iguaçu, die Dünenlandschaft der Lençóis Maranhenses und ebenso marine Schutzgebiete wie der Nationalpark “Marinho dos Abrolho“.
Dass sie bei Bevölkerung und Touristen immer beliebtere Ausflugsziele werden, liegt unter anderem an den Investitionen in Infrastruktur, die Ausbildung von Parkmitarbeitern und die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen, wie Lilian Hangae vom staatlichen Umweltinstitut ICMBio ausführt.
Jeder Park weise dabei ein eigenes Besucherprofil aus. Auch werden je nach Schutzeinheit verschiedene Aktivitätenangeboten. Der Besuch der Nationalparks wird zudem als wichtiges Instrument für den Schutz derselben angesehen. Von dem Besucherstrom profitiert zudem die Bevölkerung, die in der Regel in die Aktivitäten eingebunden wird.