Der trockene ”Sertão” Sergipes präsentiert sich derzeit mit einem satten Grün. Die Regenfälle in den vergangenen Wochen haben die semiaride Region in eine Oase verwandelt. Bei den Niederschlägen sind dabei 230 Millimeter in 30 Tagen verzeichnet worden, mehr als siebenmal so viel, wie im langjährigen Durchschnitt zu erwarten wäre.
Seit Jahren haben die Bewohner des ”Sertão” des brasilianischen Bundesstaates Sergipe nicht soviel Regen gesehen, wie in den vergangenen Wochen. Waren Wasserbecken und Trinkwasserreservoirs zur gleichen Zeit vor einem Jahr nahezu trocken gefallen, sind sie nun bis zum Rand gefüllt.
Beinahe vier Jahre lang haben die 224.000 Menschen der Region unter einer extremen Dürre gelitten, die 2012 eingesetzt hat. In dem Zeitraum hatten 13 Munizipen den Notstand erklärt. Viele Siedlungen mussten mit Hilfe von Tankwagen mit dem notwendigen Trinkwasser versorgt werden. Die Trinkwasserlieferungen durch den Katastrophenschutz konnten mittlerweile jedoch eingestellt werden.
Gefüllt hat sich auch einer der größten Stauseen des Sertão Sergipes, durch den mehrere Munizipen mit Wasser versorgt werden. Noch vor einem Monat war das Reservoir Algodeira nahezu trocken und wies lediglich 20 Prozent seiner Kapazität auf. Jetzt ist es zu 100 Prozent gefüllt und ist teilweise sogar über die Ufer getreten.
Wo vorher aufgerissene Erde und vertrocknete Pflanzen zu sehen waren, erstreckt sich nun ein grünes Band. Viele Kleinlandwirte haben angesichts des Niederschlagsegens bereits mit der Bestellung ihrer Felder begonnen und sind zuversichtlich, dass sie dieses Jahr endlich wieder eine Ernte einfahren können.