Die Zoos und Aquarien Brasiliens wollen aktiv zum Schutz der in der Natur lebenden Papageien beitragen. Sie haben bei ihrer Tagung im brasilianischen João Pessoa das “Jahr des Papageis“ ausgerufen. Aufmerksam machen wollen sie damit unter anderem auf die illegale Bejagung dieser bunten Vögel, bei der jährlich tausende von Jungtieren erbärmlich ums Leben kommen.
Aus ihren Nestern geplündert werden sie zu dutzenden in Schachteln gequetscht, um sie ohne Wasser und ohne Futter in der oft stechenden Hitze hunderte von Kilometern zu transportieren. Nur wenige überleben die Tortur. Nach Angaben der brasilianischen Zoo- und Aquariengesellschaft SZB kommt nur einer von zehn gefangenen Papageien lebend am Ziel an, um dann künftig ein Käfigdasein zu führen.
Laut dem Aktionsplan zum Schutz der Papageien des Atlantischen Regenwaldes beheimatet Brasilien 1.834 Vogelarten, von denen 160 als vom Aussterben bedroht gelten. Von den Sittichen (Psittacidae), zu denen die Papageien gehören, sind 16 Arten bedroht. Die Hälfte von ihnen hat ihren Lebensraum im Atlantischen Regenwald. Von dem sind nur noch Reste und in vielen Regionen nur Fragmente übrig.
Neben der Zerstörung des Lebensraumes ist das Hauptproblem jedoch die Bejagung und der illegale Handel mit den Sittichen. Die Zoos und Aquarien wollen deshalb Informationsmaterial verteilen und mit Aufklärungsmaßnahmen zu deren Schutz beitragen. Finanziert werden sollen die Informationsbroschüren mit Hilfe eines Crowdfunding über das Internet.
Die Gesellschaft der Zoos und Aquarien versteht ihre Kampagne als Brücke zu den Forschungen und Schutzmaßnahmen in der freien Wildbahn. Immerhin besuchen jährlich 20 Millionen Menschen ihre Einrichtungen. Während 2016 das „Ano do Papagaio“ ist, standen in den Vorjahren schon Tapir, Gürteltier und der Wolf Guará im Mittelpunkt der jährlichen Kampagnen.