In Brasilien wird heute Donnerstag (21.) der “Feriado de Tiradentes“ begangen, ein Feiertag zu Ehren eines Volkshelden, der vor 224 Jahren wegen Hochverrats verurteilt und gehängt worden ist. Gedacht wird dem Helden „Tiradentes“ mit verschiedenen Eventen. Viele Brasilianer werden den Feiertag indes für ein verlängertes Wochenende mit der Familie oder für einen Kurzurlaub nutzen.
Schon am Mittwochabend (20.) haben sich etliche Stadtbewohner auf den Weg in den Urlaub gemacht. Auf den Straßen São Paulos ist dabei gegen 18 Uhr der längste Stau dieses Jahr registriert worden. Auf einer Länge von 317 Kilometern kamen die Erholungssuchenden nur im Schneckentempo voran.
Für den Donnerstag (21.) wird zudem auf den Straßen von der Megametropole in Richtung Küste mit sechs Millionen Kraftfahrzeugen gerechnet und damit mit mehr als an den Osterfeiertagen. Sowohl für São Paulo als auch für Rio de Janeiro und viele andere brasilianische Städte wurde für den Feiertag Tiradentes jedoch ein spezielles Verkehrsschema entwickelt, mit dem die zu erwartenden Staus verringert werden sollen.
Aufgewartet wird an dem Feiertag Tiradentes mit den verschiedensten kulturellen Eventen, mit Sportveranstaltungen und ebenso Theateraufführungen. Traditionell sind vielerorts neben den offiziellen Feierlichkeiten auch Stadtläufe, wie im südbrasilianischen Maringá. Dort gehen 3.000 Läufer an den Start, unter ihnen auch Athleten aus anderen Ländern.
Tiradentes, der mit bürgerlichen Namen Joaquim José da Silva Xavier hieß, war Kaufmann, Militär, Aktivist und ebenso Zahnarzt. Seine Kunst, Zähne (dentes) zu ziehen (tirar) hatte ihm den Namen “Tiradentes“ und ebenso einen hohen Bekanntheitsgrad eingebracht.
Er gehörte aber auch einer Gruppe an, die die portugiesische Vorherrschaft kritisierte und sich von dieser und der von ihr erhobenen Steuern befreien wollte. Die portugiesische Krone wollte wiederum ein Exempel statuieren und ließ Tiradentes Aufhängen und Vierteilen. Nach der Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal wurde Tiradentes schließlich zum Helden erkoren.