Zum ersten Mal ist in Brasilien der Einsatz von Rettungskräften bei einem Terroranschlag simuliert worden. Hunderte Männer und Frauen haben sich an der realitätsnahen Probe an einer Metrostation in São Paulo beteiligt. Simuliert worden ist ein Bombenattentat.
Auch wenn Brasilien bisher von Terroranschlägen verschont geblieben ist, bereitet sich das südamerikanische auch im Hiblick auf die olympischen und paralympischen Spiele im August und September auf solche Möglichkeiten vor.
Erlassen worden ist ebenso erst unlängst ein Anti-Terrorgesetz. Mit der Großübung sollte nun der aufeinander abgestimmte Einsatz verschiedener Einrichtungen und Rettungskräfte im Falle eines Attentates geübt werden.
Auf den ersten Blick glich der U-Bahnhof Butantã einem wahren Chaos. Feuerwehr, Polizei, Sanitäter eilten zwischen den hundert Männer und Frauen hin und her, die mit geschminkten Verletzungen versehen waren. Mit Spürhunden war die Stadtwache unterwegs, um nach Opfern zu suchen.
An einer naheliegenden Straßenkreuzung wurde ein mobiles Einsatzzentrum aufgebaut. Mitarbeiter des Roten Kreuzes waren unterwegs, um Passanten und Bevölkerung zu informieren, allerdings nicht über mögliche Opfer, sondern über die Großübung, um so eine Panik zu bermeiden.
Beteiligt waren an der Großübung und deren Vorbereitung Spezialisten aus Spanien und den USA, die bereits bei Katastrophen wie dem verheerenden Erdbeben in Hawai oder bei dem Attentat auf das World Trade Center in New York im Einsatz waren, wie es von einem Repräsentanten der Metro-Linie 4 hieß. Die war trotz der Übung geöffnet und nahezu uneingeschränkt benutzbar.
Neben hundert “Opfern“, die von Militärangehörigen dargestellt wurden, waren an der Aktion etwa 300 Rettungskräfte und Polizisten von 19 verschiedenen Einrichtungen beteiligt, darunter auch Krankenhäuser.