Kaum ein anderer Architekt hat Brasilien so stark geprägt wie Oscar Niemeyer. Jetzt sind drei weitere seiner Werke vom Denkmalamt Iphan unter Schutz gestellt worden. Unter den Gebäuden befindet sich unter anderem das futuristisch anmutende Museu de Arte Contemporânea in Niteroi bei Rio de Janeiro.
Oscar Niemeyer hat mit seinem ganz eigenem Stil und seiner Experimentirfreude etliche Monumente in ganz Brasilien hinterlassen. Dass zumindest einige von ihnen geschützt werden, war sein eigener Wunsch. Zu seinem hundertsten Geburtstag im Jahr 2007 ist diesem entsprochen worden und sind 24 seiner Gebäude und Monumente vom Denkmalamt Iphan als sein Lebenswerk zum Kulturerbe Brasiliens ernannt worden. Die Liste der Gebäude war im Vorfeld von Niemeyer selbst erstellt worden, nachdem der damalige Kulturminister und Musiker Gilberto Gil ihn dazu motiviert hatte.
Jetzt ist die Liste vom Iphan, das dieses Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiert, erweitert worden. Hinzu gekommen ist die berühmteste Sambameile der Welt, die Passarela do Samba in Rio de Janeiro, die als Sambódromo da Marquês de Sapucaí bekannt ist und nicht nur zur Karnevalszeit tausende Besucher anzieht. Während der Olympiade 2016 wird es zudem zum Schauplatz der Bogenschieß-Wettkämpfe und des Ziellaufs des Marathons.
Einen herausragenden Platz nimmt das 1996 eingeweihte Museu de Arte Contemporânea (Museum für zeitgenössische Kunst) in Niterói ein, das von manchen mit einem Ufo, von anderen mit einem Kelch oder einer Tulpe verglichen wird.
Dritter im Bunde ist das Gebäude-Ensemble im 1954 eröffneten 158 Hektar umfassenden Parque do Ibirapuera in São Paulo. Dort ist noch 2005 das von Niemeyer konzipierte Auditório Ibirapuera eingeweiht worden. Am bekanntesten sind aber wohl seine Werke in der 1960 eingeweihten Hauptstadt Brasília, wie der Nationalkongress, der Palácio da Alvorada oder die Catedral de Brasíla. Niemeyer ist kurz vor seinem 105. Geburtstag im Dezember 2012 verstorbenen.