Manaus: „Festival de Pipas“ in der Drachenhauptstadt Brasiliens

Foto: Phimak/Fotolia.com
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Das “Festival de Pipas“ hat am Sonntag (4.) über Manaus für einen Himmel mit bunten Punkten gesorgt. “Pipas“ sind Papierdrachen, die von Jung und Alt in die Lüfte gelassen werden. In der Amazonashauptstadt ist jetzt der Meister der Drachensteiger gekürt worden, derjenige, dessen Pipa am längsten in der Luft geblieben ist. Gekommen sind zu dem Spektakel mehr als doppelt so viele Zuschauer wie erwartet.

“Pipas“ sind trapezförmige Drachen aus Papier mit einem Rahmen aus Holzstäbchen und Bindfaden, die nicht nur bei Kindern große Fans finden. Mittlerweile ist es verboten, die Schnüre der Drachen, wie früher üblich, mit einem Glasstaubkleber (Cerol) zu versehen, um dann hoch in der Luft die Schnur des gegnerischen Drachens zu durchschneiden.

Bei Wettbewerben und auf eigens ausgewiesenen “Drachenfeldern“ unter Sicherheitsvorkehrungen ist die Praxis in Manaus hingegen erlaubt. Auch bei dem Festival ist es darum gegangen, seinen eigenen Drachen möglichst lange in der Luft zu behalten und gegnerische “abzusäbeln“.

Etwa 7.000 Männer und Frauen sind zum Festival im “Kartódromo“ gekommen, während von der “Associação Manaus Pipa” im Vorfeld mit 3.000 gerechnet worden ist. An dem Wettbewerb teilgenommen haben 160 “Pipeiros“ aus dem Bundesstaat Amazonas und anderen Hauptstädten Brasiliens.

Nicht nur in Manaus finden Drachenwettkämpfe statt. Auch in São Paulo und anderen Städten sind längst Vereinigungen gegründet worden. Ausgetragen wird ähnllich wie beim Fußball eine brasilianische Meisterschaft in mehreren Etappen. Die Weltmeisterschaft findet indes in Chile statt, zu der auch etliche Brasilianer reisen.

In Brasilien selbst gilt Manaus als heimliche “Pipa-Hauptstadt“. Dort treffen sich die Anhänger nicht nur tagsüber. Erst unlängst eingerichtet worden sind nächtliche Treffen. Jeden Wochentag findet an einem oder zwei anderen ausgewiesenen Plätzen das Drachenvergnügen statt.

Dienstags ist “Canaranas“ in der Nordzone der Stadt an der Reihe. Auf den beiden Fußballfeldern treffen sich durchschnittlich 2.500 Fans, weshalb der Ort schon den Spitznamen “Pipódromo“ erhalten hat, in Anlehnung an die Sambódromos des Karnevals.

Der Pipa-Vereinigung Manaus gehören offiziell 1.600 Drachensteiger an. Geschätzt wird jedoch, dass in Manaus über 30.000 diesem Vergnügen fröhnen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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