Brasilien feiert 100 Jahre Samba

Der Samba gilt als Unesco-Weltkulturerbe. Jetzt feiert er sein hundertjähriges Jubiläum. Als seine „Geburtsurkunde“ gilt der Eintrag des Sambas „Pelo Telephone“ ins Autorenregister. Der ist offiziell am 27. November 1916 geschehen. Ein Umzug in Salvador da Bahia und eine Ausstellung in der Nationalbibliothek sind zwei der vielen Evente zu Ehren des afrobrasilianischen Rhythmus.

Sambistas - Foto: Fernando Frazão/Agência Brasil
Sambistas – Foto: Fernando Frazão/Agência Brasil

Einst verpönt, belächelt und sogar verboten hat sich der Samba seinen Weg in die Herzen der Brasilianer gebahnt. Ernesto Joaquim Maria dos Santos, kurz Donga genannt, war es, der im November 1916 beim “Departamento de Direitos Autorais da Biblioteca Nacional“ in Rio de Janeiro den Antrag zur Registrierung seines Musikstücks “Pelo Telephone“ eingereicht hat.

Im Anhang befand sich eine Partitur für Klavier, unterzeichnet von “Pixinguinha“. Später kam ein zweiter Anhang hinzu, aus dem hervorgeht, dass “Pelo Telephone“ zum ersten Mal am 25. Oktober 1916 im “Cine-Theatro Velho“ gespielt worden ist. Entstanden ist er schon vorher, bei einem “Roda de Samba“, einem Treffen der Menschen, bei dem getanzt, gesungen und musiziert wird.

Eine eigentliche Geburtsstunde hat der Samba freilich nicht. Er ist entstanden aus einer Vermischung der Rhythmen und Kulturen Afrikas und Europas und wurde von den Nachkommen der Sklaven gesungen.

Dass die Gewährung der Autorenrechte am 27. November 1916 als Ausgangspunkt für das Jubiläum steht, liegt daran, dass mit dem Akt erstmals ein Samba offiziell registriert worden ist. Dieser hat noch dazu die Massen bewegt und ist spätestens im Karneval 1917 zum Hit geworden.

Der Samba hat schon vorher existiert, und es war auch nicht Donga, dem alleine der Hit “Pelo Telephone“ zu verdanken ist. Entstanden ist er bei einem “Roda“, der Jam-Session des Sambas, unter der Beteiligung anderer Musiker.

Der Geschichte des Sambaas und seinem Jubiläum hat die Nationalbibliothek in Rio de Janeiro eine Ausstellung gewidmet, die am 27. auch online gegangen ist.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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