Rio de Janeiro soll Sklavenmuseum erhalten

Sklavenmusuem – Foto: Fernando Frazão/Agência Brasil
In Brasilien soll ein Sklavenmuseum entstehen. Die Weichen dazu sind bereits gestellt. Zeigen soll es nicht nur das Leid der gewaltsam verschleppten Menschen des afrikanischen Kontinents, sondern ebenso ihren Beitrag zur Entwicklung des Staates sowie zur Gesellschaft Brasiliens.

Geplant ist das “Museu da Escravidão Negra no Brasil” (Museum des Sklaventums der Schwarzen in Brasilien) in der Nähe des “Cais do Valongo“. Die erst jüngst wieder entdeckte historische Anlegestelle in Rio de Janeiro steht bereits auf der Liste der Unesco-Weltkulturerbe. Jetzt hat Rio de Janeiros Gouverneur Luiz Fernando Pezão die Grundlagen für das Vorhaben des Sklavenmuseums sanktioniert.

Es wird ein Ort zur Suche der tatsächlichen Geschichte des Sklaventums sein, wie es der Abgeordnete Geraldo Pudim ausgedrückt hat. Missachtet, ausgebeutet, unterdrückt und verachtet waren die Sklaven die Sprungfeder zur wirtschaftlichen Entwicklung des Bundesstaates Rio de Janeiro und des Landes.

Das Museum ist aber ebenso als Gedenkstäte gedacht, um den Horror dieser schwarzen Periode Brasiliens nicht zu vergessen.

Diverse Ausstellungsobjekte warten bereits in der Asservatenkammer der Zivilpolizei Rio de Janeiros. Bei ihnen handelt es sich um eine Sammlung von Objekten afrikanischer Religionen, die in den 20er Jahren beschlagnahmt wurden.

Historische Dokumente, Fotografien, Gemälde, Zeichnungen und Gebrauchsgegenstände, mit denen Geschichte und Bräuche der Nachkommen der afrikanischen Sklaven verdeutlicht werden können, sollen ebenso gezeigt werden. Von der von der Anwaltskammer Brasiliens (OAB) eingerichteten Wahrheitskommission zur schwarzen Sklaverei wurde bereits eine Sammlung angelegt, die Teil des Museums werden könnte.

Im Kulturzentrum José Bonifácio am Kai Valongo ist bereits ein provisorisches Museum des Sklaventums und der Freiheit (MEL) eingerichtet worden. Laut Pudim soll dieses und die geplante Einrichtung miteinander verschmolzen werden.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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