Mitten in der brasilianischen Stadt Cascavel hat ein Puma einen Park zu seinem Revier auserkoren. Bewohner haben die nachtaktive Katze beim Hühnerklau gefilmt und Sicherheitskameras am Tor des Erholungsparks Lago Municipal.
Gerüchte um einen herumstreifenden Puma hat es in Cascavel bereits seit Anfang Juli gegeben. Erstmals offiziell von Sicherheitskräften bestätigt wurde dies am 10. Juli. Als sie am Morgen die Tore der Parkanlage geöffnet haben, stand vor ihnen plötzlich eine der größten Wildkatzen Amerikas, eine Suçuarana oder Onça-parda, wie einheimische den Puma concolor nennen.
Seitdem wird versucht, die Wildkatze einzufangen, um sie fernab des Stadtgebietes wieder in die Natur zu entlassen. Aufgestellt wurden Lebendfallen mit Köder. Die sind von dem Puma bisher allerdings links liegen gelassen worden. Auch ein Versuch, ihn mit einem Betäubungspfeil zu anästhesieren ist nicht wirklich geglückt. Die braune Wildkatze wurde zwar getroffen, ist aber trotzdem entwischt.
Während etliche Menschen inzwischen einen Besuch der eigentlich beliebten Parkanlage inmitten der Stadt vermeiden, zieht er gleichzeitig ein neues Publikum an: Neugierige Touristen, die gerne einmal einen der scheuen Puma zu Gesicht bekommen wollen. Der ist allerdings vor allem nachts unterwegs, dann wenn die Eingangstore geschlossen sind.
Mittlerweile wird bereits von zwei Wildkatzen ausgegangen, die in den Grünanlagen der Stadt leben sollen. Vom Umweltsekretariat heißt es, dass dies nichts Ungewöhnliches sei. Verwiesen wird auf einen grünen Korridor zum Nationalpark Iguaçu, indem Puma und Jaguar vorkommen.
Der Parque Ecológico Paulo Gorski (Lago Municipal) ist zudem eine kleine Oase. Er umfasst etwa 117 Hektar, von denen 60 Hektar noch ihre natürliche Vegetation aufweisen. Im Park befindet sich ebenso ein 39 Hektar großer See. Auf dem trainieren unter anderem die Kanusportler.