In Brasilien sind die bestätigten Covid-19-Fälle vom Donnerstag (26.) auf Freitag (27.) um 502 Neuinfektionen auf 3.417 Fälle gestiegen. Die Zahl der Todesopfer wird vom Gesundheitsministerium mit 92 angegeben. Der Schwerpunkt der Infektionen liegt nach wie vor im dicht besiedelten Südosten Brasiliens.
Dort sind bisher 1.952 Covid-19-Infektionen nachgewiesen worden und 78 Menschen an den Folgen der Lungenkrankheit gestorben. Im Nordosten des Landes werden mittlerweile 539 Fälle verzeichnet, die meisten von ihnen im Bundesstaat Ceará (282 Fälle). Im schwächer besiedelten Norden, der die Amazonas-Region umfasst, wurden bisher 145 Menschen auf Covid-19 positiv getestet.
Aus für einreisende Flugpassagiere
Nachdem Brasilien den Landweg und unlängst ebenso den Wasserweg für Einreisende gesperrt hat, ist am Freitag (28.) ebenso ein vorübergehendes Einreiseverbot für Flugpassagiere erlassen worden. Einreisen dürfen in den nächsten 30 Tagen nur noch brasilianische Staatsbürger, deren Angehörige oder in Brasilien lebende Ausländer.
Milliarden Hilfe für Wirtschaft und Arbeiter ohne Vertrag
Die brasilianische Regierung hat am Freitag (27.) ein Hilfspaket für die Wirtschaft in Höhe von 40 Milliarden Reais (umgerechnet derzeit etwa 7,5 Milliarden Euro) angekündigt. Unterstützten will sie damit 1,4 Millionen kleine und mittlere Unternehmen. Für sie will die Regierung in einer Art Kredit zwei Monatslöhne von 12,2 Millionen Arbeitnehmern bezahlen.
Im Gegenzug müssen sich die Firmen verpflichten, auf Entlassungen zu verzichten. Am Donnerstag wurde zudem die Zahlung eines Notfallgeldes in Höhe von 600 Reais für Freiberufliche und auf eigene Rechnung arbeitende Brasilianer beschlossen. Wann die Regelungen tatsächlich umgesetzt werden, ist allerdings noch offen.
Insgesamt will Brasilien in den nächsten Monaten 700 Milliarden Reais (derzeit etwa 132 Milliarden Euro) im Zusammenhang mit der Coronaviruskrise ausgeben. 35 Prozent davon gehen in das Gesundheitswesen.
Hilfsstopp für Fernfahrer
In Brasilien werden über 60 Prozent der Waren und Güter über die Straßen transportiert. Bewältigt wird dies von über zwei Millionen Fernfahrer. Die stehen derzeit vor einigen Problemen. Wegen der vielerorts verhängten Quarantäne sind Restaurants und Imbissstätten geschlossen. Darüber hinaus besteht auch für sie mit dem Coronavirus Ansteckungsgefahr.
Der Sozialdienst für Transporteure (Sest Senat) hat ihnen deshalb eine Aktion geidmet. An beinahe 160 über das Land verteilten Punkten werden sie derzeit gestoppt. Dort erhalten sie Hygienekits mit Seife und Alkohol und ebenso ein Lunchpaket. Zudem erhalten sie Tipps, wie sie die Lasterkabine desinfizieren und sich vor Ansteckung schützen können.