In Brasilien werden ab Mittwoch (2. September) neue Geldscheine kursieren. Neu in der Gruppe der Banknoten ist ein 200-Reais-Schein, der von der Zentralbank des Landes aufgelegt worden ist. Geziert wird er von dem in Brasilien vorkommenden Mähnenwolf, dem größten Wildhund Amerikas.
Offiziell vorgestellt und ausgegeben wird die neue Banknote am Mittwochnachmittag. Bis dahin sollen über 27 Millionen frisch gedruckte Exemplare des 200-Reais-Scheins vorliegen. Bis Jahresende ist der Druck von 450 Millionen Scheinen geplant.
Begründet wurde der Druck des neuen Geldscheins von der Zentralbank unter anderem mit der Coronavirus-Krise. Die hätte dazu geführt, dass weniger Bargeld im Umlauf sei. Gleichzeitig wird durch die von der Regierung erlassene finanzielle Nothilfe für Autonome, Freiberufler und Geringverdiener aber zu deren Auszahlung mehr Geld an den Bankautomaten benötigt.
Das Dilemma will die Zentralbank mit der 200-Reais-Note lösen. Die hätte noch dazu den Vorteil, dass das Volumen an den Automaten verringert werden könnte.
Die neue Banknote schlägt allerdings nicht bei jedem auf Begeisterung. Mehrere Parteien haben über das Oberste Gericht (STF) versucht, eine Aussetzung zu erwirken. Sie argumentieren vor allem damit, dass Korruption und Geldwäsche erleichtert werden könnten.
Mit 200-Reais-Noten wäre das Volumen hoher Beträge niedriger und könnte leichter illegal transportiert werden. Die Zentralbank hält dem entgegen, dass die Zahl der 200-Reais-Scheine lediglich fünf Prozent der Banknoten entsprechen würden.
Die 200-Reais-Note erhöht die Zahl der verschiedenen Banknoten auf sieben. Auch die bisherigen werden von Tieren des Landes geziert. Ausgewählt wurde das Konterfei für die neue Banknote schon 2001 bei einer Umfrage. Bei der hatte der Mähnenwolf die dritthöchste Stimmzahl erhalten.