Biologen zählen beinahe 5.000 Goldene Löwenäffchen

Ein Goldenes Löwenäffchen in Natur zu sehen, ist ein wahres Privileg. Nicht einmal ein Kilogramm bringen sie auf die Waage und doch sind sie großartig. Das Goldene Löwenäffchen steht in Brasilien für die Artenvielfalt, den Schutz der Natur und auch für einen Erfolg. In den 1980er Jahren wurden gerade einmal 200 Mico-leões-dourados, wie sie in Brasilien genannt werden, registriert. Bei der jüngsten Zählung konnten nun jedoch knapp 5.000 Tiere nachgewiesen werden.

Goldenes Löwenäffchen – Foto: garethdoc auf Pixabay

Zu verdanken ist dies Programmen und Projekten zum Schutz der Goldenen Löwenäffchen. Die kommen lediglich in einem eng begrenzten Gebiet im Bundesstaat Rio de Janeiro vor. Bedroht waren und sind sie vor allem von der illegalen Jagd und der Zerstörung ihres Lebensraumes, dem Atlantischen Regenwald.

Goldene Löwenäffchen leben in kleinen Familienverbänden mit sechs bis acht Mitgliedern. Für ihr Überleben benötigt jede Familie eine Fläche, die in etwa 60 aneinander gereihten Fußballfeldern entspricht.

Seit den 1970er Jahren werden viele Anstrengungen unternommen, um ihren Fortbestand zu garantieren. Sie waren von Erfolg gekrönt und haben zu einer Erhöhung des Bestandes der seltenen Äffchen geführt. 2017 gab es doch jedoch einen herben Rückschlag. Der Ausbruch des Gelbfiebers hat auch unter den Primaten für Opfer gesorgt. Etwa 32 Prozent der Goldenen Löwenäffchen sind in nur zwei Jahren an Gelbfieber gestorben. Gesunken war damit wieder ihr Bestand.

Jetzt haben Liebhaber des kleinen Primaten, Biologen und Naturschützer aber Grund zum Feiern. In den vergangenen Monaten waren Mitarbeiter, Biologen und Helfer der Associação Mico-Leão-Dourado (AMLD) unterwegs, um die Äffchen in freier Natur zu zählen. Belegt haben sie eine Population von 4.800 Goldenen Löwenäffchen, wie Luís Paulo Ferraz von der AMLD am Tag des Mico-Leão-Dourado (2. August) bekanntgegeben hat.

Goldenes Löwenäffchen – Foto: NadineDoerle auf Pixabay

Mehrere Initiativen und Projekte widmen sich dem Schutz des kleinen Primaten. Unter anderem werden voneinander getrennte Restflächen vom Atlantischen Regenwald wieder miteinander verbunden. Wichtig ist dies zur Vergrößerung ihres Lebensraumes und ebenso, um einen genetischen Austausch der Tiere zu gewähren.

Dies geschieht nicht nur mit Hilfe von Programmen zum Pflanzen von heimischen Bäumen. Sogar eine Brücke haben die seltenen Affen erhalten. Sie überspannt in der Nähe von Silva Jardim die mehrspurige Schnellstraßen BR-101 und soll die beiden Schutzgebiete Reserva Biológica Poço das Antas und Rio São João miteinander verbinden. Auch sie wurde mit Baumarten des Atlantischen Regenwaldes bepflanzt.

Park mit Aussichtsturm zur Affenbeobachtung

1992 wurde die Associação Mico-Leão-Dourado (AMLD) gegründet. 2019 hat sie ihren Hauptsitz in den Parque Ecológico Mico-Leão-Dourado verlegt, dem Gebiet mit dem Hauptvorkommen des Goldenen Löwenäffchens. Der kann von Donnerstag bis Samstag nach einer Voranmeldung via Internet (micoleao.org.br) besucht werden. Touristen und Besucher können dort von einem Aussichtsturm aus und anderen Strukturen die Wildtiere des Parkes beobachten und den Atlantischen Regenwald hautnah erleben.

Ab September wird es dort ebenso eine permanente interaktive Ausstellung geben, die mit „Casa do Mico“ betitelt wurde. Sie wird derzeit in einem ehemaligen Pferdestall eingerichtet und wird den Besuchern unter anderem einen Einblick darüber geben, wie Goldene Löwenäffchen leben, von was sie sich ernähren, wie sie sich unterhalten.

Der Einsatz zum Schutz des Löwenäffchens kommt übrigens nicht nur den Primaten zugute. Auch etliche andere Tierarten profitieren von den Anstrengungen zum Erhalt des Lebensraumes, wie beispielsweise Tapire. Auch für den Atlantischen Regenwald selbst, von dem nur noch etwa zwölf Prozent seiner ursprünglichen Fläche übrig sind, die Artenvielfalt, hunderte Pflanzenarten und selbst für das Klima sind die Anstrengungen für den Erhalt des kleinen Äffchens von großer Bedeutung.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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