In Brasilien leben mehr Rinder als Menschen

Nach den jüngsten Zählungen grasen in dem südamerikanischen Land über 234 Millionen Rinder. Das sind so viel wie noch nie, seit 1974 mit den Aufzeichnungen begonnen wurde. Überstiegen hat die Zahl der Rinder auch die Zahl der Einwohner Brasiliens. Während 234,4 Millionen Rinder registriert wurden, hat das brasilianische Statistikamt IBGE bei der Volkszählung 2022 lediglich 203 Millionen Einwohner bestätigt.

Rinderherde – Foto: sabiá brasilinfo

Wie enorm der Rinderbestand Brasiliens ist, zeigt ein Vergleich mit Europa. Alle 27 Länder der Europäischen Union vereinen weniger als ein Drittel der Rinder Brasiliens. Laut den Statistiken wurden 2022 in der gesamten EU 74,8 Millionen Rinder gezählt. Hinzu kommt, dass in Europa die Zahl der Rinder seit Jahren abnehemend ist. In Brasilien hält der Trend nach oben indes weiter an.

Spitzenreiter bei der Zahl der Rinder ist der in der Amazonienregion gelegene Munizip São Felix do Xingu im Bundesstaat Pará. Allein dort hat das Statistikamt IBGE 2,5 Millionen Rinder ausgemacht.

Obwohl der Rinderbestand in Brasilien riesig ist, kann die Rinderhaltung dennoch als extensiv bezeichnet werden. Wegen der gigantischen Ausmaße des Landes kommt auf einen Hektar Weide weniger als ein Rind.

Eier

Beeindruckend ist nicht nur die Zahl der in Brasilien gehaltenen Kälber, Kühe und Stiere. Auch die Eierproduktion ist gigantisch. So haben die Hühner des südamerikanischen Landes im vergangenen Jahr 58,8 Milliarden Eier gelegt. Das sind 290 Eier pro Einwohner. Nicht mit gezählt wurde dabei die Eierproduktion von Kleinst- oder Hobbyhöfen.

Die meisten Eier werden im Munizip Santa Maria de Jetibá im Bundesstaat Espírito Santo produziert. Dort haben die Hühner 2022 gleich über 3,8 Milliarden Eier gelegt. Übrigens ist auch die Zahl der Eierproduktion zunehemend. Sie ist im Vergleich zu 2021 um 1,3 Prozent gestiegen.

Schweine

Ähnlich sieht es bei den Schweinen aus. Auch ihre Produktion hat zugenommen, und das gleich um 4,3 Prozent. Gezählt wurden von den Statistikern 44,4 Millionen Schweine. Gehalten werden sie vor allem im Süden des Landes. Auf die Region entfallen 23 Millionen Schweine.

Fische

Ein Rekord wurde ebenso bei der Fischproduktion erreicht. Über 617 Millionen Tonnen Fisch wurden im vergangenen Jahr in Brasilien produziert. Das entspricht in etwa drei Tonnen Fisch pro Einwohner.

Obwohl Brasilien zu den artenreichsten Ländern gehört, stehen bei der Fischproduktion übrigens nicht die heimischen Arten an erster Stelle. Es ist vielmehr der vom afrikanischen Kontinent stammende Buntbarsch Tilapia, der das Rennen macht. Mit ihm wurden 60,8 Prozent des gesamten Produktionswertes erzielt.

Honig

Beim Honig kommen hingegen sowohl europäische als auch die in Brasilien heimischen, stachellosen Bienen zum Einsatz. Sie haben 2022 für eine Zunahme bei der Honigproduktion von 9,5 Prozent gesorgt. Insgesamt haben die in Brasilien gehaltenen Bienen in nur einem Jahr stattliche 61.000 Tonnen Honig produziert.

Rinderfamilie – Foto: sabiá brasilinfo

Milch

Aus der Reihe fällt die Milch. Trotz der steigenden Rinderzahl ist die Menge der in Brasilien erzeugten Milch abnehmend. 2022 wurde 1,6 Prozent weniger Milch produziert als 2021. Im Vergleich mit anderen Ländern ist die Milchmenge trotzdem noch enorm. Das Ergebnis des Melkens betrug im vergangenen Jahr 34,6 Milliarden Liter Milch. Damit kommen auf jeden Einwohner Brasiliens 170 Liter Milch.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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