Indios nutzen das Internet, um Kunsthandwerk zu verkaufen und ihr Dorf zu erhalten

Das indigene Caingangue-Dorf „Por-Fi-Ga“ hat sich von einem Ausbruch des Coronavirus erholt, an dem 24 Bewohner erkrankt waren, und kämpft nun darum, die Lebensgrundlagen in dem Reservat zu erhalten. Die 63 Familien des abgegrenzten Gebiets im Stadtteil Feitoria in von São Leopoldo – im Bundesstaat Rio Grande do Sul.

Symbolbild Indio-Handwerk – Foto: Fabio Rodrigues Pozzebom/AgênciaBrasil

Im „Vale do Sinos“ sind zumeist Kunsthandwerker und nutzen die moderne Technologie, um den physischen Kontakt mit den Kunden zu vermeiden, die an ihrer handwerklichen Produktion interessiert sind: In Anzeigen auf Instagram und Facebook, und dem Service über WhatsApp, werden Halsketten, Armbänder, Haarspangen und verschiedene Ritualgegenstände wie Rasseln, Pfeile und Körbe ausgestellt, dann Werte ausgehandelt und die Lieferung geplant.

„Das Kunsthandwerk ist unser Haupteinkommen, wir brauchen es zum Leben“ – sagt der 52-jährige Dorfvorsteher José. In der ehemaligen Grünfläche, welche die Behörden den indigenen Bewohnern zurückgegeben haben, die seit den ersten Nachrichten über Brasilien auf dem Land leben, stehen Holz-, Misch- und Mauerhäuser, sowie eine Kirche und ein indigenes Gesundheitszentrum.

Die Leiterin der indigenen Gemeinschaft, die 29-jährige Krankenpflegerin Sueli, kam mit ihrer Familie, die aus einem anderen Reservat in der Gemeinde „Nonoai“, im Norden des Bundesstaates stammt, in das Dorf.

„Die Pandemie traf uns mit voller Wucht. Der Älteste des Dorfes ist 102 Jahre alt, und es ist schwierig, die Menschen hier zu halten, weil sie um ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen“ erklärt sie.

Am Eingang der Gesundheitsstation ist eine große Tube mit Alkoholgel obligatorisch. Im Erdgeschoss des Gebäudes informiert ein Transparent über andere Verhaltensregeln. Das Dorf liegt an der Quilombo-Straße und ist durch eine Tafel der Bundesregierung gekennzeichnet, die das Reservat als Eigentum der indigenen “Caingangue” ausweist.

Vor dem Bekanntwerden der positiven Covid-19-Fälle waren die Besuche mit Kleider- und Lebensmittelspenden häufiger – ein Rückgang, der sich auch auf die Gemeinschaft auswirkt.
“Die Menschen müssen wissen, dass wir nicht anders sind als sie. Wir leiden sehr unter dem Rassismus”, fügt die junge Frau hinzu.

“Manchmal überraschen uns die Menschen von außen. Wir sind jenen sehr dankbar, die unsere Kultur unterstützen und schätzen” beendet sie das Gespräch.

Die Kunsthandwerker können auf Instagram (@kheyoliveira), Facebook und per WhatsApp (51) 99-597-7998 kontaktiert werden.

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