La Plata, 02. Juli 2011 Mit einer farbenfrohen und musikalisch mitreissenden Show hat am Freitagabend die Copa América 2011 begonnen. Vom anschliessenden Eröffnungsspiel waren die Zuschauer im Stadion von La Plata allerdings weniger begeistert – Gastgeber Argentinien patzte gegen Bolivien und kam nicht über ein 1:1 hinaus.
Die Organisatoren hatten sich für die Eröffnungsgala mächtig ins Zeug gelegt. 200 Tänzerinnen, 300 Meter LED-Wände und illustre Künstler wie die Brasilianerin Ivete Sangalo und der Argentinier Diego Torres heizten den rund 53.000 Zuschauern im frisch renovierten Stadion von La Plata mächtig ein. Unter den Augen des bolivianischen Staatspräsidenten Evo Morales – seine argentinische Amtskollegin Cristina Kirchner war verhindert – zeigte die Präsentation vor dem Anpfiff zunächst die Geschichte der Südamerikameisterschaft auf. Die Copa América als wichtigstes Fussballturnier des Subkontinenten verbinde Nationen im Rahmen eines fairen Wettbewerbs im Zeichen des Friedens und der Harmonie. Um diesen Anspruch auch Realität werden zu lassen, sangen Ivete Sangalo und Diego Torres dann zum Abschluss ein Duett und knüpften so ein Band zwischen den zumindest fussballerisch rivalisierenden Ländern.
Die 43. Ausgabe des Turniers wurde dann auch im Anschluss von Gastgeber Argentinien offiziell mit dem runden Leder eröffnet. Das Team um Superstar Lionel Messi schien vor einer leichten Aufgabe zu stehen, traf man doch zugleich auf Bolivien, die eigentlich schwächste Mannschaft im Teilnehmerfeld. Doch „La Verde“ zeigte sich unbeeindruckt vom Titelfavoriten. Staatspräsident Evo Morales hatte bereits im Vorfeld orakelt, Bolivien werde mit einem Punkt vom Platz gehen. Er sollte recht behalten. In der 48. Minute gingen die Aussenseiter zunächst in Führung, erst eine Viertelstunde vor Schluss konnte die „Albiceleste“ ausgleichen. Argentinien war zwar die spielbestimmende Mannschaft, konnte dies jedoch nicht in Tore ummünzen. So darf man das schmeichelhafte 1:1 (0:0) durchaus als Fehlstart interpretieren.
Für Aufregung hatte am Nachmittag in Buenos Aires zudem eine Bombendrohung gesorgt. Am Hauptsitz des argentinischen Fussballverbandes AFA war gegen 16 Uhr Ortszeit ein entsprechender Anruf eingegangen, das Gebäude wurde vollständig geräumt. Spezialisten vom Kampfmittelräumdienst durchsuchten das Gebäude, entdeckten jedoch keinerlei Explosivstoffe und gaben letztendlich Entwarnung.
Am zweiten Spieltag der Copa América trifft am Samstagabend in der Gruppe A (20:30h MESZ, San Salvador de Jujuy) Kolumbien auf Costa Rica. Der Staat in Zentralamerika war kurzfristig für Japan eingesprungen und ist neben Mexiko eines der zwei eingeladenen Team des Turniers. Fans der Seleção müssen sich noch bis Sonntagabend (21:00h MESZ) gedulden. Dann spielen Robinho und Co. in La Plata gegen Venezuela in ihrem ersten Gruppenspiel um wichtige Punkte zum Erreichen des Viertelfinals.
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