London, 02. August 2012 Mayra Aguiar hat am Donnerstag (2.) beim olympischen Judoturnier die Bronzemedaille errungen und damit dem Verband das beste Abschneiden aller Zeiten bei einer Olympiade ermöglicht. Am Vortag ihres 21. Geburtstags bezwang die sympatische Brasilianerin Marhinde Verkerk durch einen klaren Wurf.
Nur knapp 90 Sekunden benötigte die Silbermedaillengewinnerin der Weltmeisterschaften 2010 und aktuelle Nr. 1 der Welt in der olympischen Sporthalle, um ihre Gegnerin durch überlegene Technik zu Fall zu bringen. Um anschliessend vor Freude zu weinen. Und wenig später ohne Pause vor Glück zu strahlen. Und dieses Lachen nahm sie dann auch mit hinauf auf das Podium.
Dabei hatte die Gaúcha aus Porto Alegre im Bundesstaat Rio Grande do Sul kurz zuvor eine herbe Schlappe hinnehmen müssen. Sie unterlag ihrer stärksten Konkurrentin Kayla Harrison. Diese hatte sie vor einigen Monaten bei einem Grand Slam in Paris noch bezwungen und galt daher auch als Goldkandidatin in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm. Bei der Konfrontation am Donnerstag zog sie sich allerdings nicht nur seelischen Schmerz zu, auch ihr linker Arm wurde bei dem Kampf in Mitleidenschaft gezogen. Aguiar dachte anschliessend sogar darüber nach, den Wettbewerb vorzeitig aufzugeben.
Doch keine geringeren als Aurélio Miguel (Gold 1988, Bronze 1996) und Leandro Guilhero (Bronze in 2004 und 2008) haben sie dann wieder aufgebaut. Auch will sie sich nach eigener Aussage an ihren ersten Kampf im Peking 2008 erinnert haben, wo sie direkt als 17-jährige eine Niederlage einstecken musste. Seitdem seien vier Jahre und unzählige Stunden an hartem Training verstrichen. Daher habe sie den Kampf gewagt. Allerdings wollte sie diesen aufgrund der Schmerzen schnell beenden. Was ihr dann auch durch einen Ko-Soto-Gari nach 84 Sekunden perfekt gelang. Das Ende ist bekannt: der Empfang der bislang zweiten Bronzemedaille für Brasilien und der dritten Medaille für das Judoteam bei der diesjährigen Olympiade.