Teresina, 07. August 2012 Begeistert ist die brasilianische Olympiasiegerin im Judo, Sarah Menezes, am Montag (6.) in Teresina im Bundesstaat Piauí empfangen worden. Auf dem Flughafen ihrer Heimatstadt wurde sie mit lauten Jubel und Blumen begrüßt. Die Polizei hatte alle Mühe, die Ordnung sicherzustellen.
Strahlender Sonnenschein, 37 Grad und eine euphorische Menschenmenge hatten die neue Nationalheldin im Judosport bei ihrer Rückkehr von den Olympischen Spielen 2012 am Nachmittag Ortszeit begrüßt. Jeder wollte der 22-jährigen die Hand schütteln, auf die Schulter klopfen oder ein Foto mit ihr machen. Die Ordnungskräfte waren heillos überfordert, die frenetischen Fans in den Griff zu bekommen. Im Gedränge kam es dann auch nach Medienberichten zu einigen Stürzen und kleinen Tumulten, die nach letzten Informationen jedoch alle glimpflich ausgingen.
Die Titelgewinnerin in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm musste daher auch massiv abgeschirmt werden, um überhaupt den nur 20 Meter entfernten Feuerwehrwagen zu erreichen. Auf diesem fuhr sie dann, begleitet von mitlaufenden Fans, durch die im Norden des Landes gelegene Provinzhauptstadt zu ihrem Trainingszentrum. Nachdem sie dort ein wenig Ruhe gefunden hatte, begab sich sich erneut mit ihrem ungewöhlichen Gefährt auf den Weg zum Regierungspalast. Dort, wo sich erneut tumultartige Szenen abspielten, wurde die Protagonistin samt Trainergespann von Gouverneur Wilson Martins ausgezeichnet. Eine anschliessende Pressekonferenz musste dann wegen aufgrund der unübersichtlichen Situation in einen Nebenraum verlegt werden.
„Vielen Dank an alle für diesen tollen Empfang. Das hat mich sehr überrascht. Teresina steht still. Ich dachte, es passiert etwas viel kleineres und nicht in dieser Größenordnung. Erst jetzt begreife ich das und spüre das Gewicht dieser Goldmedaille. Wenn mein Selbstwertgefühl gewachsen ist, wie muss es dann für die Menschen in Piauí sein“ versuchte Menezes ihre ersten Eindrücke zu beschreiben.
Die eher schüchterne Brasilianerin hatte bereits am ersten Wettkampftag am Samstag vor einer Woche (31. Juli) völlig überraschend Gold in ihrer Gewichtsklasse gewonnen. Im größten Land Südamerikas hatte dies eine wahre Olympiaeuphorie entfacht, auch wenn danach zunächst weitere Erfolge in anderen Disziplinen ausblieben. Für Menezes lohnt sich der Gewinn des olympischen Edelmetalls aber auch in finanzieller Hinsicht. Wie der nationale Judoverband CBJ mitteilte, erhält die 22-jährige für den Titelgewinn eine Prämie von gerechnet 40.000 Euro. Ein Großteil davon werde von den Sponsoren getragen, so der CBJ in seiner Stellungnahme.