Vorübergehendes Aus für schwimmende Zuschauerränge auf Olympiasee in Rio de Janeiro

Eigentlich sollten in der Lagoa Rodrigo de Freitas Zuschauerränge für die Olympiade 2016 in Rio de Janeiro installiert werden. Die Arbeiten dazu sind vorerst allerdings auf Eis gelegt. Laut einem Gerichtsbeschluß soll zunächst das Amt für Denkmalschutz gehört werden. Auf dem See in der Südzone Rio de Janeiros sollen im kommenden Jahr die olympischen Ruder-Wettbewerbe ausgetragen werden.

Lagoa Rodrigo de Freitas_GERJ

Geplant ist der Bau einer schwimmenden Plattform, auf der die Ränge für 10.000 Zuschauer installiert werden sollen. Darüber hinaus sind auf der insgesamt 13.800 Quadratmeter umfassenden Struktur Toiletten, Imbißbuden und Verkaufsstände vorgesehen. Weil es jedoch bisher vom Amt für Denkmalschutz zu den Plänen keine ausreichende Stellungnahme gibt, hat das Gericht nun allerdings einen Baustopp verhängt.

Eingeräumt wird eine wohlwollende Absicht der Organisatoren der Olympiade mit der Installation der Anlagen. Allerdings dürfe diese nicht über dem Allgemeininteresse stehen. Hervorgehoben wird vom Staatsanwalt unter anderem die Notwendigkeit das Stadt- und Landschaftsbild sowie die Charakteristik des Lago Rodrigo de Freitas zu bewahren und den Natur- und Umweltschutz zu beachten.

Mit dem Beschluß ist das Gericht einem Antrag des Staatsministeriums nachgekommen. Jetzt ist das Amt für Denkmalschutz aufgefordert, eine technische Analyse über die Installation der Zuschauerränge vorzulegen. So lange dies nicht geschieht, ist es sowohl der Stadt als auch dem Bundesstaat Rio de Janeiro untersagt, umweltrechtliche Genehmigungen für die Baumaßnahmen auszustellen. Viel Zeit bleibt der Denkmalschutz-Behörde allerdings nicht. Bereits im August sollen auf dem See mit den Junior-Meisterschaften die ersten Testveranstaltungen zur Olympiade stattfinden

Im April sorgte der Lagoa Rodrigo de Freitas indes mit einem anderen Problem für Aufsehen, als auf seiner Oberfläche dutzende Tonnen toter Fische auftauchten. Von öffentlicher Seite hieß es dazu, dass die Fische aufgrund eines Temperatursturzes gestorben seien. Hinter vorgehaltener Hand wird jedoch eine Verschmutzung des Sees für die Umwelttragödie verantwortlich gemacht.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: GERJ

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