Eine historische Qualifikation. Die Frauenmannschaft besiegte am Samstag (3.) Frankreich mit 1:0 und zog damit ins Halbfinale der Olympischen Spiele ein, was seit den Spielen von Rio 2016 nicht mehr der Fall war. Die Torschützin des Siegtreffers, Gabi Portilho, lobte vor allem den Teamgeist in der Gruppe.
Da nur zwei Tage zwischen den Spielen liegen, freut sich die Stürmerin schon auf die nächste Runde gegen Spanien, das Brasilien am Ende der Qualifikationsrunde besiegt hat. Die Kickerinnen von der Iberischen Halbinsel sind für die „Seleção Brasileira Feminina“ die Gelegenheit zur Revanche.
„Ich kann es immer noch nicht fassen. Es ist sehr schwer, so weit zu kommen. Ich habe das Tor geschossen, ich war sehr glücklich, aber wenn meine Mannschaft mir nicht Kraft und Ermutigung gegeben hätte, wenn Arthur mir nicht vertraut hätte, wäre ich nicht hier und würde diesen Moment nicht erleben, ich würde nicht in einem Viertelfinale spielen und Brasilien mit meinem Goal für ein Halbfinale qualifizieren.
Wir waren Außenseiter, oder? Wir haben uns für das Halbfinale qualifiziert. Und ich möchte, dass ihr uns weiter anfeuert und gute Energie schickt. Wir brauchen Unterstützung. Wir wissen, dass es ein sehr schwierige Turnier ist. Ihr habt die anderen Spiele gesehen. Es gab eine Verlängerung und alles, aber wir werden bis zum Ende durchhalten. Wir haben Schmerzen, aber wir geben nicht auf, und ich bin sehr glücklich und sehr dankbar. Wir wollen mehr. Wir wollen dieses Rückspiel im Halbfinale gegen Spanien. Wir werden alles für dieses Podium, diese Goldmedaille geben“, sagte Gabi Portilho.
Trainer Arthur Elias betonte, dass man heute Abend feiern könne, dass aber der folgende Tag, der Sonntag, ein guter Zeitpunkt sei, um die Mannschaft auf die nächste Herausforderung gegen die Spanier vorzubereiten. „Die heutige Leistung der Mannschaft spiegelt die Arbeit wider, die wir seit meinem Amtsantritt geleistet haben. Wir wollten viele brasilianische Spielerinnen erneuern und ihnen eine Chance geben.
Viele, die es nicht geschafft haben, sind ein Teil davon. Sie haben sich in jeder Aufstellung, die ich hier hatte, immer sehr gut präsentiert. Es war keine Änderung der Einstellung in Bezug auf das Engagement, in Bezug auf das Geben. Wie ich schon sagte, war ich im letzten Spiel sehr stolz auf die Art und Weise, wie sich die Mannschaft aufgeopfert hat. Die Umstände des Spiels, eine Spielerin weniger. Das letzte Spiel war genauso eine Geschichte wie das erste und das zweite. Die Mannschaft lernt daraus.
Sie müssen wissen, wie sie damit umgehen können. Das ist eine Gruppe, die ich nicht verändere. Ich vertraue ihnen allen, ich vertraue dem brasilianischen Frauenfußball. Das habe ich schon fast mein ganzes Leben lang getan. Jetzt müssen wir nur noch ruhig genug sein, um zu begreifen, dass wir Geschichte geschrieben haben, indem wir einen Gegner geschlagen haben, den wir vorher noch nie besiegt hatten. Das liegt nun hinter uns, und wir müssen an das nächste Spiel denken, denn das wird mit Sicherheit ein anderes sein“, so der Trainer.
Die brasilianische Mannschaft reist am Sonntag nach Marseille, um das Halbfinale gegen Spanien zu bestreiten. Das Spiel findet am Dienstag um 16:00 Uhr (Brasilia-Zeit) statt. Im anderen Halbfinale duellieren sich die Vereinigten Staaten und Deutschland. Ausnahmekickerin Marta ist für zwei Spiele gesperrt und der brasilianische Fußballverband CBF möchte gegen die Entscheidung der FIFA-Disziplinarkommission Berufung einlegen.
