Johannesburg, 23. Juni 2010Der brasilianische Mittelfeldstratege Kaká erwartet am Freitag ein hart umkämpftes Spiel gegen Portugal. Beide Mannschaften wollen den Gruppensieg davontragen, zudem verbindet die Teams eine gesunde Rivalität. Kaká selbst muss jedoch aufgrund einer gelb-roten Karte pausieren und will die Zeit für weiteres Aufbautraining nutzen.
Schon am Tag der Auslosung stand fest: die Begegnung zwischen Brasilien und Portugal wird der Top-Knüller in der Vorrunde. Und daran hat sich bis jetzt nichts geändert. Sehnsüchtig erwarten die Fans ein erneutes Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams am kommenden Freitag (25.) – dann geht es um den Sieg in der Gruppe G. Seit der Weltmeisterschaft 2006 fanden zwei Freundschaftsspiele statt, jedes Team konnte jeweils eine Partie für sich entscheiden. Und freundschaftliche Bande bestehen zwischen den Profis aus den lusophonen Ländern. Megatalent Cristiano Ronaldo ist mit einigen Seleção-Profis eng befreundet, darunter Superstar Kaká. Beide sollen sich fast täglich per Telefon oder SMS austauschen. Und dann sind da noch die drei in Portugal eingebürgerten Brasilianer: Mittelfeldspieler Deco, Verteidiger Pepe und Stürmer Liedson, der zuletzt gegen Nordkorea einen Treffer erzielen konnte.
Auf der Pressekonferenz am Dienstag brachte Kaká daher auch sein Bedauern über die Gelb-Rote-Sperre zum Ausdruck. Wie die TV-Bilder bewiesen, hatte Keito vom Team der Elfenbeinküste einen Schlag ins Gesicht nur vorgetäuscht, die FIFA beharrte jedoch wie immer konsequent auf der eindeutigen Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Dies erzürnte auch Cristiano Ronaldo, der nach dem 7:0 Erfolg gegen Nordkorea Kaká in Schutz nahm und verteidigte. Der französische Schiedsrichter Stephane Lannoy sei ungerecht gewesen und habe sich beim Platzverweis für Kaká einen Fehler begangen.
„Es macht mich glücklich, solche Anteilnahme von den portugiesischen Nationalspielern zu erhalten. Ich mag diese Spieler wirklich, ich hatte Clubkameraden, die in Portugal spielen. Es macht mich natürlich traurig, nicht noch eine weitere Partie bei der Weltmeisterschaft spielen zu können. Aber ich muss jetzt Geduld haben und mich auf das Achtelfinale vorbereiten. Ich werde alles mögliche versuchen, dass Brasilien gewinnt und weiterkommt“ erklärte Kaká.
Die Freundschaft zwischen den Spielern macht die kommende Begegnung daher nicht leichter. Im Februar 2007 fand das erste Freundschaftsspiel statt, die Seleção verlor 2:0 durch die Tore von Simão Sabrosa und Ricardo Carvalho. Damals hieß der portugiesische Trainer noch Luiz Felipe Scolari und es war die erste Niederlage für Brasilien unter der Ära Dunga. Das zweite „Amistoso“ wurde im November 2008 im Hauptstadtdistrikt Brasília ausgetragen, der fünffache Weltmeister putzte die Portugiesen damals mit 6:2 durch drei Tore von Luis Fabiano sowie Treffern von Maicon, Elano und Adriano vom Platz. Die Tore für Portugal erzielten Simão Sabrosa und Danny.
„Natürlich gibt es ein bisschen Rivalität, alleine schon weil drei brasilianische Spieler für Portugal spielen“ erläuterte Kaká den Journalisten im Hotel Fairway geduldig. „Gegen diese Mannschaft haben wir fast am häufigsten in den vergangenen Jahren gespielt. Einen Torreigen haben wir in Brasília gewonnen, ein Spiel in London verloren. Das hat eine grosse Rivalität zwischen Brasilien und Portugal ausgelöst“ so der Profi mit der begehrten Rückennummer 10 abschließend.
Dietmar Lang für BrasilienPortal
Foto: CBF