Scolari freut sich auf Neymar – Blatter und Ronaldo raten zu Europa-Wechsel

Der neue Nationalcoach Brasiliens, Luiz Felipe Scolari, ist froh, dass Jungstar Neymar nun endlich in seinem Team spielt. Der 64-jährige hat die Seleção nun gut zwei Jahre vor der WM im eigenen Land bereits zum zweiten Mal nach 2002 übernommen.

wm2014-3-neymar“Es ist wunderbar, dass er jetzt bei uns ist und nicht auf der anderen Seite“, sagte Scolari, der Brasilien vor zehn Jahren zum fünften und bisher letzten Weltmeistertitel führte. Zuvor trainierte er Palmeiras São Paulo, die inzwischen in die zweite Liga abgestiegen sind und hätte das das 20-jährige Ausnahmetalent des FC Santos schon in den vergangenen Jahren gerne in seiner Mannschaft gesehen, verriet der 64-Jährige in einem Interview auf der Internetseite “fifa.com“. Doch daraus wurde bisher nichts.

Nun darf er als Nationalcoach den wohl grössten Star des Rekordweltmeisters trainieren. Scolari sieht in Stürmer Neymar, trotz dessen Alters, einen Leistungsträger für die brasilianischen Weltmeister-Elf 2014 – auch Ronaldo und Pelé hätten schliesslich ähnlich jung Verantwortung übernommen und sind zu Legenden geworden.

Blatter empfiehlt Neymar Wechsel nach Europa

Ronaldo wurde vor allem in Europa zur Legende, einen Wechsel in eine starke europäische Liga wurde Neymar schon oft geraten, nun auch von Weltverbandschef Sepp Blatter: Seiner Meinung nach müsste Neymar nach Europa wechseln, um seine Chance auf den Ballon d’Or zu erhöhen.

Der Ballon d’Or ist die grösste individuelle Auszeichnung im Profi-Fussball, doch Neymar kam auch in diesem Jahr wieder nicht unter die Finalisten. Der Titel des Weltfussballers wird am 7. Januar zwischen Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Andres Iniesta entschieden.

Um in Zukunft eine grössere Aussicht auf den Goldenen Ball zu haben, rät FIFA-Boss Blatter dem jungen brasilianischen Kicker, sein Heimatland zu verlassen und seine Karriere in Europa fortzusetzen. “Neymar ist hervorragend. Es ist allerdings schwierig unter den Finalisten zu sein, wenn man nicht in Europa spielt“, erklärte Blatter auf einer Pressekonferenz am Rande der Auslosung zum Confederations Cups in São Paolo.

Auch Ronaldo spricht sich für Wechsel aus

Nicht nur Blatter hat sich in die Schlange der Befürworter eines Wechsels eingereiht, auch der ehemalige Superstar Ronaldo sprach sich für einen Wechsel von Neymar nach Europa aus. “Neymar ist einer der 23 nominierten Fussballer für diesen Preis. Das ist schon ein grosser Erfolg, aber ich denke, dass er in Europa spielen oder eine starke Leistung bei der WM 2014 abliefern muss, um in Zukunft ein Finalist zu sein“, so Ronaldo auf derselben Pressekonferenz.

Der 36-Jährige hat in der Vergangenheit schon oft mit Neymar über dessen Zukunft gesprochen. „Ich habe ihm gesagt, dass er bei einem europäischen Verein spielen muss, wenn er einer der besten Spieler sein will“, sagte der frühere Stürmer von Spaniens Meister Real Madrid.

Neymar hat in der brasilianischen Serie A bisher 101 Spiele bestritten und dabei 52 Tore erzielt. Für die brasilianische Nationalmannschaft stand der 20-Jährige 27 Mal auf dem Platz und traf dabei 17-Mal für die Seleção.

Fabian Biastoch für BrasilienPortal
Bildquelle: CBF

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AutorIn: Fabian Biastoch

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