Brasilien bezwingt Kamerun und sichert sich Gruppensieg

Bei der Fußball-WM 2014 kommt es im Achtelfinale zu einer Neuauflage der Begegnung aus dem Jahr 2010 zwischen Brasilien und Chile. In einer unterhaltsamen wenn auch nicht hochkarätigen Partie hatte die Seleção am Montag (23.) in Brasília die Auswahl Kameruns mit 4:1 (2:1) bezwungen und sich damit die Tabellenführung in der Gruppe A gesichert. Chile hingegen unterlag einem erneut bärenstarken starken Holland mit 2:0 und muss sich mit Platz 2 in Gruppe B zufriedengeben. Robben und Co. treffen im zweiten bereits feststehenden Achtelfinale auf Mexiko.

Für Brasilien ging es beim Abschlussspiel im Nationalstadion aber nicht nur um den Gruppensieg. Mindestens ein Unentschieden musste die Mannschaft von Nationalcoach Luiz Felipe Scolari herausholen, um sicher in die Runde der letzten 16 einzuziehen. Dementsprechend engagiert trat der fünffache Weltmeister auch vor der knapp 69.000 Zuschauern im Stadion auf. Brasilien war von Beginn an spielerisch überlegen, überließ den Afrikanern jedoch über weiter Strecke große Teile des Spielfeld. Die Folge waren zahlreiche Torchancen für die Afrikaner und der Augleichstreffer durch Matip in der 24. Minute. Nur gut fünf Minuten zuvor hatte Publikumsliebling Neymar sein Team durch eine geniale Einzelaktion zum 1:0 in Führung geschossen.

Der Ausgleich der Kameruner darf man zu diesem Zeitpunkt sogar noch als völlig verdient bezeichnen. Brasilien jagte im Mittelfeld weder den Bällen richtig hinterher, noch nutzen die Kanariengelben ihre technischen Vorteile. Vor alldem die Abwehr schien sich ganz auf Neymar verlassen zu wollen: Während der Barca-Star vorne zauberte, klafften hinten gigantische Lücken, die jeglichen Gegner zu Kontern einladen würden.

Doch Neymar spielte dies durchaus gefährliche Spiel mit und erhöhte nach 35 Minuten zur 2:1 Führung dem psychologisch wichtigen Pausenstand. Kurz nach dem Seitenwechsel kam Brasilien erneut gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Fred war am schnellsten zur Stelle und köpfte das Leder unhaltbar über die Linie. Der Schiedsrichter entschied auf Tor, obwohl Brasiliens Torjäger klar und deutlich im Abseits stand. Diese Fehlentscheidung sollte Kameruns Untergang erst recht besiegeln.

Ohne Glück und Ideen auf dem Feld, vom Unparteiischen verraten – Kamerun fing an zu resignieren. Die Zuschauer bekamen das schnell zu spüren, nach gut einer Stunde flachte die Partei gehörig ab. Und spätestens nach der Einwechselung von Willian für Neymar in der 71. Minute fehlte dem brasilianischen Sturm jegliche Kreativität, zumal Felipão kurz zuvor schon Hulk durch Ramires ersetzt hatte.

Am Ende konnte der Titel-Favorit bei dieser WM gegen die immer schwächer werdenden Afrikaner noch eine einzige gute Chance herausspielen. Der zum Seitenwechsel für Paulinho ins Speil gekommene Fernandinho nutzte diese jedoch eiskalt aus und markierte auch unter dem Jubel von fast 40.000 Fans beim Public Viewing in der brasilianischen Hauptstadt zum nun doch mehr als verdienten 4:1 Endstand.

Noch etwas für die Statistiker

In 52 Länderspielen schoss Neymar 35 Tore, was ihm aktuell den 5. Platz der ewigen Torschützenliste der brasilianischen Seleção einbringt. Für die Kanariengelben war es ausserdem das 100. WM-Spiel in der Geschichte Brasiliens.

Übersicht der erfolgreichsten brasilianischen Torschützen:

Pele: 77 Treffer
Zico: 66 Treffer
Ronaldo: 62 Treffer
Romario: 55 Treffer
Neymar: 35 Treffer
Rivaldo: 34 Treffer
Ronaldinho: 33 Treffer

Matchdaten:
KAMERUN 1 x 4 BRASILIEN
Itandje, Nyom, Matip, N’Koulou, Bedimo, Enoh, Moukandjo (Salli), Mbia, N’Guemo, Choupo-Moting, Aboubakar. Julio Cesar; Daniel Alves, Thiago Silva, David Luiz, Marcelo; Luiz Gustavo, Paulinho (Fernandinho), Oscar; Neymar (Willian), Hulk (Ramires), Fred.
Trainer: Volker Finke Trainer: Luiz Felipe Scolari
Tore: 0:1 Neymar (17.), 1:1 Matip (23.), 1:2 Neymar (35.), 1:3 Fred (49.), 1:4 Fernandinho (84.)
gelbe Karten: Enoh, Mbia (Kamerun)
rote Karten: keine
Stadion: Estádio Nacional, Brasília
Schiedsrichter: Jonas Eriksson (Schweden)
Zuschauer: 69.000
Datum: 23.06.2014
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AutorIn: Dietmar Lang · Bildquelle: Jefferson Bernardes/ Vipcomm

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