Joachim Löw zitiert die Probleme Brasiliens als Beispiel zum Spiel gegen Algerien

Coletiva de imprensa da seleção da Alemanha Foto: Ivo Gonçalves/PMPAFür Joachim Löw gibt es keinen hässlichen Sieg. Schlecht wäre es, nicht gewonnen zu haben und so sich von der WM verabschieden zu müssen. Auf die insistierenden Fragen beim kollektiven Interview bezüglich einer irregulären Aktion Deutschlands gegen Algerien an diesem Montag, wies der deutsche Trainer darauf hin, dass die Tendenz dieser WM mehr auf Leiden als auf Glänzen gerichtet sei. Er zitierte auch die brasilianische Seleção, die auf Elfmeterschiessen zurückgreifen musste, um Chile zu besiegen.

Und es ist wahr, Deutschland hat es ein bisschen besser gemacht, indem es Algerien in der Verlängerung ausgebootet hat – mit einem Endstand von 2:1 und einem bis zuletzt emotionsgeladenen Stadion “Beira Mar“.

“Sollte ich vielleicht traurig oder enttäuscht sein, weil wir das Achtelfinale geschafft haben? Wir haben nicht besonders gut gespielt, das ist richtig. Aber Partien dieser Art wird es bei einer WM immer geben. Wir haben zum Beispiel beobachtet, dass Brasilien bis zum letzten Elfmeter gehen musste, um sich zu klassifizieren. Im Achtelfinale sind alle motiviert – und es sind exzellente Teams. Wichtig ist allein die Klassifikation“, sagte Löw.

Für ihn lagen die grössten Schwierigkeiten seiner Mannschaft in der Schnelligkeit der algerischen Gegenangriffe. Er lobte jedoch die bessere taktische Organisation seiner Mannschaft in der Zweiten Halbzeit und bestätigte, dass die gute physische Vorbereitung seiner Mannschaft sich als fundamental erwiesen habe.

“In der Ersten Halbzeit hatten wir einige Schwierigkeiten, uns zu organisieren. Viele Ballverluste, wir haben simple Fehler begangen, die dann den Gegner zur Gegenattacke einluden. Pässe waren ein Problem, die den schnellen gegnerischen Stürmern erlaubten, vorzurücken. Wir haben aber insgesamt nicht schlecht gespielt. In der Zweiten Halbzeit hatten wir sechs bis acht Möglichkeiten, die wir nicht zu nutzen wussten. Sieg der Willenskraft, das haben wir auf beiden Seiten gesehen. Nach der regulären Spielzeit waren alle müde – jedoch waren wir in besserer physischer Verfassung. Wir hätten die Partie allerdings in der Zweiten Halbzeit entscheiden sollen“, analysierte Löw.

Deutschland trifft am nächsten Freitag (04.07.) auf seinen nächsten Gegner. Es wird ein europäischer Klassiker gegen Frankreich, im Stadion Maracanã von Rio de Janeiro, um 13:00 Uhr (18:00 europäischer Zeit) – eines der meist erwarteten Duelle dieser WM. Wer gewinnt, wird im Halbfinale gegen Brasilien oder Kolumbien spielen – am 08. Juli, im “Minerão“ von Belo Horizonte. Vielleicht kommt es also doch noch zu der “Wunschbegegnung“ Deutschland gegen Brasilien?

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