Die grösste Flussinsel der Welt – 20.000 Quadratkilometer – liegt im extremen Osten des Bundesstaates Tocantins – 250 km von Palmas. Sie wird umflossen vom „Braço Maior“ (grosser Flussarm) und vom „Braço Menor“ (kleinerer Flussarm) des Rio Araguaia.
Den kleineren Arm nennt man auch „Rio Javaé“, nach den dort ansässigen Indianern. Ein riesiges Areal mit wildwachsenden Bananenstauden hat der Insel einmal ihren Namen gegeben.
Die Insel ist vor allem durch ihr ganz besonderes Ökosystem interessant und deshalb auch streng geschützt. Die Jagd ist inzwischen verboten, denn auf der Insel leben unter anderem auch sehr seltene Tiere, die woanders schon ausgestorben sind. Man hat ein Drittel der Inselfläche, im Norden, in einen Nationalpark („Parque Nacional do Araguaia„) verwandelt.
Zum Besuch braucht man die Erlaubnis der IBAMA (Umweltschutz-Behörde). Der Rest wird von der FUNAI (Indianerschutz-Behörde) kontrolliert, denn auf der Insel leben auch die „Carajás“ und die „Javaé“-Indianer.
Von November bis April stehen 80% der Insel unter Wasser. In der folgenden Trockenzeit stecken ansässige Farmer den Buschwald an, um das Gras für die Viehweiden zu erneuern, eine Unsitte, der die Regierung beizukommen versucht, um die Bedrohung für das wertvolle Ökosystem abzuwenden.
Denn 38 Säugetierarten auf der Insel sind bereits vom Aussterben bedroht – nicht durch die Indianer, die betreiben den Umweltschutz schon aus Selbsterhaltungstrieb – sondern immer wieder durch die Eindringlingen, die nur eines anerkennen: das Geld, welches sie mit ihrem Vieh verdienen.
Die schöne Insel besitzt einen sehr diversifizierten Waldbestand, welcher immer dichter wird, je weiter man nach Norden vordringt. Der niedrige Buschwald der südlichen Inselhälfte wird von dem dschungelartigen hohen Regenwald Amazoniens, in der Nordhälfte, abgelöst.