Strände mit ruhigem Wasser, sauber, und einige von immenser Ausdehnung. Das kommt dadurch, dass sich die meisten um die Hauptstadt Aracaju scharen – wie die Küken um die Henne – diese „Stadtstrände“, mit entsprechend guter touristischer Infrastruktur, bestehen aus relativ kurzen Strandabschnitten – jeder mit einem anderen Namen. Die wesentlich grosszügiger bemessenen Strandgebiete folgen dann, in Richtung Norden, bis zur Grenze mit dem Bundesstaat Alagoas, und in Richtung Süden, bis zur Grenze mit Bahia – insgesamt 167 Kilometer.
Die Strände des Stadtgebiets beginnen an der Mündung des „Rio Sergipe“, im Norden, und erstrecken sich bis zur Mündung des „Rio Vaza-Barris“, im Süden – insgesamt 25 km Strand, dessen sieben empfehlenswerte Abschnitte heissen: „Praia dos Artistas, Atalaia, Aruana, Robalo, Náufragos, Refúgio“ und „Mosqueiro“. Das Schönste an diesen Stränden ist: sie haben keine Steine, die Temperatur ist angenehm und das Wasser in der Regel sehr seicht – ideal für Kinder und ältere Menschen. Dünen und Kokospalmen ergänzen sich zu einer wundervollen landschaftlichen Szenerie.
Man kann per Katamaran folgende Touren vor Ort buchen: den „Rio Sergipe“ befahren, mit Besuch der Insel „Santa Luzia“ – bis zur Mündung des „Rio Vaza-Barris“ und nach „Mangue Seco“ (Bahia) durch den „Rio Real“ (letztere dauert 10 Stunden).
Praia dos Artistas (Der Strand liegt in unmittelbarer Nähe der Stadt, 7 km südlich)
Hat hohe Wellen für den Surf-Sport, wird deshalb auch mit „Havaizinho“ (Klein-Hawai) tituliert. Ein paar Kioske bieten Erfrischungen.
Praia de Atalaia (Dies ist der meistbesuchte Strand von Sergipe, 9 km südlich vom Stadtzentrum)
Mit der besten Infrastruktur: Bars, Restaurants und die ersten Hotels und Pousadas der Stadt. Die Uferpromenade wurde urbanistisch ausgebaut, mit Gärten, Freizeitarealen, Tischen im Freien, und auf ihrem letzten Abschnitt, den man unter dem Namen „Passarela do Carangueijo“ kennt, konzentrieren sich zahllose Bars. Nachts ist die Promenade taghell erleuchtet und der Betrieb geht hier rund um die Uhr. Vom Ufer aus kann man einige der 27 Ölplattformen der „Petrobras“ vor der Küste erkennen. Ein schöner Strand mit ruhigem Wasser, breiter Streifen mit feinem Sand – eins der Postkartenmotive der Hauptstadt.
Praia de Aruana (11 km südlich vom Stadtzentrum)
Ein Strand mit ruhigem Wasser, lauwarm und sauber. Der Sand ist mineralhaltig und dunkel, festgetreten. Kokospalmen und Dünen runden das Landschaftsbild ab. Die Uferstrasse „Rodovia José Sarney“ führt oberhalb des Strandes vorbei (SE-438).
Praia do Robalo (12 km südlich vom Stadtzentrum)
Einer der von Touristen meist frequentierten Strände. Er hat ruhiges, sehr seichtes Wasser, mit einer Durchschnittstemperatur von 27º C! Dünen und Kokospalmen ergänzen das Landschaftsbild. Teile des Strandes bedeckt eine Kriechvegetation, der Sand ist dunkel und fest. Hier gibt es Kioske für Erfrischungen und gegrillte Meeresfrüchte, sowie Strandhäuser. Die Uferstrasse SE-438 führt oberhalb vorbei.
Praia dos Náufragos (15 km südlich vom Stadtzentrum)
Ein Strand mit ruhigem Wasser, lauwarm und sehr sauber. Der Sand ist dunkel und fein und die Dünen sind hier zwar niedriger aber trotzdem sehr schön. Die Uferstrasse SE-438 führt oberhalb vorbei.
Praia do Refúgio (18 km südlich vom Stadtzentrum)
Ein Strand mit ruhigem, türkisgrünem Wasser, dunklem Sand, mit Dünen und Kokospalmen, aber auch einigen Wochenendhäusern. Die Uferstrasse SE-438 führt oberhalb vorbei.
Praia do Mosqueiro (24 km südlich vom Stadtzentrum)
Dies ist der letzte Strand jener Landstrasse, die „Rodovia José Sarney“ heisst (SE-438). Er hat ruhiges Wasser, kristallklar, und einen hellen, feinen Sand. Hier mündet der „Rio Vaza-Barris“ ins Meer. Von hier aus starten Katamarane zu verschiedenen Ausflügen – zum Beispiel zu umliegenden Inseln.
Wenn wir jetzt weiter nach Süden vordringen wollen, müssen wir in dem Flecken „Mosqueiro“ eine Fähre über den „Rio Vaza-Barris“ nehmen, um in den Bereich des Distrikts von „Estância“ zu gelangen, einer der ältesten Städte Brasiliens, mit wunderschöner Kolonial-Architektur. Am gegenüberliegenden Flussufer führt die asphaltierte Strasse weiter nach Süden, und von ihr aus erreichen wir die nun folgenden Strände. Es sind zwar nur noch drei, aber die sind besonders sehenswert.
Praia de Caueira
Ein Strand mit wunderschöner Landschaft, allerdings recht wildem Meer und dunklem Wasser. Fester Sand, kleinere Dünen, Kriechvegetation und eine Fischerkolonie. Der Strand ist an den Wochenenden sehr stark besucht.
Praia do Abaís
Ein Strand mit starkem Wellengang, das Wasser ist lauwarm, abschnittsweise kleinere Dünen. Die „Lagoa Grande“ erstreckt sich parallel zum Meer, sie hat eine Länge von 9 km. Hier gibt es Bars, Kioske, Pousadas und Hotels, sowie Restaurants mit Spezialitäten aus Meeresfrüchten. Von hier aus starten Katamarane zu Stränden auf einsamen Inseln, zum Beispiel zur „Ilha do Sossego“ (nomen est omen: die „Insel der Ruhe“).
Praia do Saco
Ein herrlicher Strand innerhalb einer Meeresbucht. Es gibt Dünen und Kokospalmen in einigen Abschnitten, das Meer ist ruhig und von türkisgrüner Farbe. Liegt in der Nähe der Mündung des „Rio Real“, der die Grenze zum Nachbarstaat Bahia bildet.
Auf der gegenüberliegenden Seite des „Rio Real“ liegt der berühmte Ort und wunderschöne Strand gleichen Namens: „Mangue Seco“. Der fällt in das Hoheitsgebiet des Bundesstaates Bahia und wird im entsprechenden Text von uns ausführlich behandelt!
Und jetzt kreuzen wir den „Rio Sergipe“ und setzen von Aracaju nach Barra dos Coqueiros über, dann geht es weiter nach Norden:
Praia de Atalaia Nova
Liegt nördlich vom Stadtzentrum, auf der Insel „Ilha de Santa Luzia“, die man per Fähre von Aracaju nach „Barra dos Coqueiros“ erreicht (20 min.). Der Strand ist zirka 30 km lang und wechselt nach jedem Abschnitt den Namen: „Olho d’Água“, „Capuã“, „Jatobá“, „Flexeiras“, „Costa“, „Touro“, „Ilha do Rato“, „Porto Grande“. Einige Abschnitte sind vollkommen einsam, mit unberührtem Aussehen und wunderschönen Landschaften, mit Kokospalmen und Süsswasser-Lagunen. Ein Leuchtturm steht am südlichen Ende, wo der „Rio Sergipe“ ins Meer mündet.
PIRAMBU (35 km nördlich von Aracaju)
Ist eine Fischerkolonie, deren Bewohner sich speziell dem Fang von „Camarões“ (Shrimps) widmen. In den lokalen Restaurants kann der Besucher verschiedene Menus auf der Basis von frischem Krebsfleisch probieren. Und dann kann man von hier aus ins „Biologische Reservat Santa Isabel“ wandern – immer am Meer entlang:
Die bequemere Art, dieses Naturschutzgebiet kennen zu lernen – zumal, wenn man als Tourist in Aracaju auf dem Flughafen angekommen ist und nicht über ein eigenes Fahrzeug verfügt – ist die Buchung eines solchen Ausflugs mit einem lokalen Operator. Über den Ort „Pirambu“ – mit seinem ausgedehnten Strandareal, Dünen und Mangroven, und dem Schildkröten-Schutzprojekt „TAMAR“ – geht es weiter nach Norden zum Ort „Pacatuba“, dem Eingangstor zum „Reservat Santa Isabel“ und dem so genannten „Pantanal von Pacatuba“. Dem Pantanal des Nordostens, mit Mangroven bis an den Strand, Atlantischem Regenwald und 40 km Sumpf- und Lagunen-Landschaft, in deren Innern mehr als 100 Vogelarten, Brillenkaimane, Affen, Wasserschweine, Fischotter und viele andere gefährdete Spezies zuhause sind.
Praia de Pirambu
Dieser 40 Kilometer lange und gerade Strand verläuft vom Distrikt „Barra dos Coqueiros“, an der Grenze zu Aracaju, bis zum kleinen Flecken „Cabeço“, an der Mündung des „Rio São Francisco“. Das Wasser hier ist reich an Seetang und Algen – lauwarm – der Sand dunkel. Das biologische Reservat „Santa Isabel“, unter anderem auch geschaffen zum Schutz der Eier ablegenden Meeresschildkröten, erfasst den grössten Teil des Strandgebiets. Eine Infrastruktur findet man lediglich im südlichen Abschnitt, ausserdem eine Niederlassung des Projekts „TAMAR“ (staatliche Behörde zum Schutz von Meeresschildkröten) und ein Touristen-Terminal.
Die nördlichen Abschnitte heissen „Lagoa Redonda“ und „Santa Isabel“. Insgesamt eine schöne Gegend für Strandwanderungen, aber bitte vorher mit den Leuten von „TAMAR“ abstimmen!
Und damit haben wir auch die Nordgrenze zum Bundesstaat Alagoas erreicht, am anderen Ufer des Grenzflusses „Rio São Francisco“.