Wer einen Besuch in Minas Gerais innerhalb seines Brasilienprogramms vorgesehen hat, der kommt in erster Linie wegen seiner historischen Sehenswürdigkeiten, die ohne Zweifel auch seine Hauptattraktion bleiben werden.
Aber wer sich tatsächlich für die Wohlstands-Vergangenheit Brasiliens interessiert, in der solche kostbaren Kleinodien wie „Ouro Preto“, „São João del Rei“ oder „Congonhas do Campo“ angelegt wurden, der wird sich auch schon mit der Frage beschäftigt haben: woher solcher Reichtum kam?
Die Antwort liegt – oder besser lag – in den unvergleichlich reichen Mineralfunden dieser Gegend, von denen es besonders Gold und Edelsteine den Herren der Kolonialepoche angetan hatten. Während in den modernen Minen von heute – mit Eisenerz, Zinn, Zink und Phosphat – nur noch die Nebenprodukte abgebaut werden. Denn die einmal für unerschöpflich gehaltenen Gold-Lager sind längst versiegt, auch die der Diamanten: und die heute noch vorhandenen Halbedelsteine – deren Lager immerhin zu den grössten der Welt gehören – sind ebenfalls nur ein Nebenprodukt!
Für den Besucher der Region ist es allerdings besonders interessant, solche alten Minen – von denen manche noch in Betrieb sind – zu besichtigen und sich eine Vorstellung von den Opfern machen zu können, welche die Sklaven jener Zeit bringen mussten, um den Reichtum zu Tage zu fördern. Die kolonialen Städtchen und die Minen gehören nicht nur historisch, sondern auch aus touristischer Sicht, zusammen. Und noch eine dritte Komponente macht das Reisen in Minas Gerais so attraktiv: seine einzigartige Landschaft! Wenn wir für Sie ein Programm ausarbeiten, beachten wir stets alle drei Komponenten.
SELBER GOLD WASCHEN
Auf einer Reise durch Minas Gerais haben Sie an verschiedenen Stellen Gelegenheit, sich selbst als Goldwäscher zu betätigen – auf Wunsch sehen wir eine solche Einlage in unserem Programmvorschlag für Sie vor und unser Guide bringt Sie dann mit den Goldsuchern zusammen.
Wir wüssten nichts Vergleichbares, wo unsere Gäste so mit wahrem Feuereifer bei der Sache sind. Die Geld- beziehungsweise Goldgier des Menschen lässt sich eben nicht ganz verleugnen. Und dass man einmal des Goldes wegen über Leichen ging, ganze Völker ausgerottet hat, das gelbe Metall anscheinend vernünftige Männer in den Wahnsinn trieb – dieser Vorstellung kommt man zum Greifen nahe, wenn einer unter den Teilnehmern die ersten Körnchen davon findet. Und es ist gut, dass wir in diesem Moment nicht weitab von jeglicher Zivilisation und auch nicht ohne schlichtenden Reiseleiter sind und, dass von diesem Gold nicht die Existenz eines unserer „Goldwäscher“ abhängt.
Alles in allem eine wertvolle und auch – mit der richtigen Gruppe – Spass bringende Erfahrung: Wie „am Klondyke, auf Jack Londons Spuren“, mag sich der eine oder andere vorkommen – nur das Wasser ist viel wärmer hier in Minas Gerais.
Barfuss, mit hochgekrempelten Hosenbeinen – oder noch besser in Shorts – schwenken die Teilnehmer ihre Pfannen mit dem Flusssand hin und her, wie sie es von einem echten Goldwäscher gezeigt bekommen haben. Dabei rutscht das schwerere Gold, falls vorhanden, langsam bis in das trichterartig vertiefte Zentrum der Pfanne, während der leichtere Sand mit dem Wasser beim Schwenken nach und nach über den Pfannenrand gespült wird. Mit viel Geduld, und nach mehrmaligem Nachfüllen von Wasser, bleiben zum Schluss im Pfannenzentrum ein paar Körnchen des begehrten Metalls übrig (tatsächlich!)
Falls der eine oder andere Teilnehmer genug solcher Körnchen findet, können wir sie von einem Experten zu einem Klümpchen – einer künstlichen „Pepita“ – verschmelzen lassen. Ein schönes Souvenir aus Minas. (Die Pfannen zum Goldwaschen werden gestellt).