Die Basis einer intensiven, kontinuierlichen Völkermischung und Mythologie im Bundesstaat Pará war die Masse der Indigenen, alle aus der Tupi-Rasse, vom Guajará-Fluss bis zur Küste von Maranhão. Die portugiesischen Invasoren, “Beirões, Minhotos (Volksgruppen Portugals) und Açorianos (von den Azoren-Inseln), kamen in grosser Zahl direkt aus Portugal. Der indo-lusitanische Mestize oder “Mameluco“ (Mameluk), wie er genannt wurde, war das erste grosse Produkt des neuen Landes wegen der geringen Anzahl weisser Frauen.
Die Tupi, stets in grösserer Zahl als die anderen indigenen Rassen, haben eine tiefe und definitive Prägung der Sprache, der Kochkunst, der Mythen und der lokalen Sitten und Gebräuche hinterlassen.
Die Missionstätigkeit beeinflusst die Indios des Inlandes – sie akzeptieren den Katholizismus und passen seine Zeremonien ihren eingeborenen Riten an – kleinere linguistische Stämme, wie die Gê, Caraíba und Aruak, werden vorerst von einer Katechese ausgeklammert, denn als Todfeinde der Weissen, haben sie nie eine ernstliche Annäherung an die Eroberer in Erwägung gezogen – bis zu dem Tag, an dem sie sicher wären, dass ihnen eine Verbindung mit ihnen etwas Positives bringen würde – nicht nur viele Worte und zweifelhafte Versprechen.
Die Tupi beeinflussten die gesamte Psychologie von Pará massgeblich. Selbst der mythologische Teil der Schwarzen, stets präsent und teilweise beherrschendes Thema in anderen Regionen Brasiliens, wird in diesem Fall von dem der Indios überlagert. Der “Catimbó“ oder der “Candomblê“, beherrschendes Element in Pernambuco, Bahia und Rio de Janeiro, verlieren an Boden gegen den Mestizen, der die Mimik der Schamanen karikiert, indem er den Spiritismus mit afrikanischem Aberglauben mischt und die so genannte “Pajelança“ hervorbringt – den Ritus, die therapeutische und religiöse Doktrin des “Pajé“ (Schamanen).
Die afrikanischen Sklaven kamen zuletzt und in vergleichsweise geringer Anzahl. Um 1890 waren es noch 6,76% der Gesamtbevölkerung, daher ihr kleinster Anteil an der Mythologie. In Pará herrscht das indigene Element immer noch vor, regiert unangefochten den Aberglauben, die Mythologie, Sitten und Brauchtum, sowie die Küche. Der Weisse kommt an zweiter Stelle in der Folklore und der Schwarze an dritter. Trotzdem ist seine Stellung ein bisschen bedeutender als sie vom grossen Erzieher und Schriftsteller José Verissimo voraus gesehen wird.
Der aus der Stadt geflüchtete schwarze Sklave hinterliess Söhne und Töchter unter den Indios antiker Volksstämme, tief im Regenwald. In diesem Fall bemerkt man seine Präsenz in den anthropologischen Stellen und Spuren von Jahrhunderten alten Legenden, die nur deshalb existieren, weil sie aus der Erinnerung der Schwarzen stammen.
Ab 1877, der massiven Emigration der “Nordestinos“ (aus dem Nordosten stammende Menschen) in jene Gebiete, vertrieben aus ihrer Heimat durch die “Grosse Dürre“ – besonders Menschen aus Ceará, Rio Grande do Norte und Paraíba – die sich vorwiegend als Latexsammler betätigten, begannen die aus ihrer Heimat stammenden Legenden sich intensiv in die lokale Folklore zu integrieren.