„Die Wege des Herrn sind unergründbar.“ Diesen Satz kann man auch auf den Papstbesuch im Mai in Brasilien anwenden. Bislang wurde nur wenige Details über den Aufenthalt des Pontifex im katholischsten Land der Welt bekannt. Besonders die Fahrtwege sind ein „Buch mit sieben Siegeln“, wie brasilianische Medien es heute so schön formulierten.
Klar ist, dass Benedikt XVI. in gepanzerten Limousinen und zu den Hauptverkehrszeiten mit dem Helikopter zu seinen Terminen gebracht wird. Besonders im Zentrum von São Paulo wird der Luftweg auch die einzige Alternative sein, um nicht im Verkehrschaos der Millionenmetropole stecken zu bleiben. Entgegen anderen Vermutungen wird der Papst somit nicht alle Wege mit dem „Papamobil“ zurücklegen. Diese Einschränkungen wurden nun in Absprache mit dem Vatikan aufgrund erhöhter Sicherheitsrisiken bekannt gegeben.
Die „Papamobile“ werden mit dem Flugzeug auf Kosten des Bundesstaates São Paulo nach Brasilien gebracht. Geplant sind damit die Fahrten zum Kloster „São Bento“, in welchem der Papst übernachtet und von dort aus am Nachmittag des 10. Mai zum Fussballstadion Pacaembu, wo 350.000 Gläubige zu einer Messe erwartet werden. Am darauf folgenden Vormittag wird der Papst in dem gepanzerten Fahrzeug vom Kloster nach Campo de Marte fahren, wo ebenfalls eine Messe zelebriert wird. Das zweite Fahrzeug wird im Wallfahrtsort Aparecida im Hinterland von São Paulo eingesetzt, wo Benedikt XVI. die letzten 2 Tage seines Besuches verbringt und in einem lokalen Priesterseminar übernachtet.
Alle Fahrtwege sind laut Behördenangaben bereits in jeglichen Details ausgearbeitet und überprüft worden. Nähere Informationen wurden dazu jedoch nicht veröffentlicht. Die Sicherheitsorgane haben zudem eine Sondereinheit unter dem Namen „Operation Erzengel“ zusammengestellt, welche für die Sicherheit des Papstes sorgen soll. Sie werden an allen Veranstaltungsorten sowie den Fahrtwegen eingesetzt. Neben Militärsoldaten besteht die 3.500 Mann starke Truppe aus Bundespolizisten, Verkehrspolizisten, Angehörigen der Militärpolizei und der zivilen Polizei sowie städtischen Ordnungshütern und Elitetruppen der Terrorbekämpfung.
Insgesamt werden bei allen öffentlichen Veranstaltungen rund 5 Millionen Gläubige erwartet. Besonders bei der Messe am 11. Mai rechnet der Vatikan neben rund 300 Bischöfen und 2000 Priestern mit über 2 Millionen Gläubigen. Bei der Veranstaltung auf einem Militärstützpunkt im Grossraum São Paulo wird der Franziskanerpater Frei Galvão als erster Brasilianer heilig gesprochen.
Papst Benedikt VXI. betritt am 09. Mai in einem abgesperrten militärischen Bereich auf dem Flughafen Guarulhos in São Paulo erstmalig nach Antritt seines Pontifikats brasilianischen Boden. Dort wird er von Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva und anderen Regierungsvertretern begrüsst. Am 13. Mai fliegt das Oberhaupt der katholischen Kirche zurück in den Vatikan.